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Warum Digitale Projektion?


oR6o

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@Cinerama

Die technischen Möglichkeiten des Filmmaterials kann und will doch niemand in Frage stellen. Die sind unbestritten hervorragend und den digitalen Aufnahmemedien in vielen Bereichen deutlich überlegen.

 

Es geht doch darum, was kommt von der hervorragenden Qualität des Filmmaterials überhaupt noch auf der Bildwand an?

Vom Dreh auf Film bis zur fertigen Kinokopie und der Projektion selbst geht (leider) heute soviel an vorhandener nativer Bildqualität verloren, dass ich dies schon erschreckend finde.

Projektoren aus den 1960/70er Jahren mit unruhigem Bildstand und für heute Standards eher schlechten Objektiven projizieren dann weit hinter heutigen technischen Möglichkeiten liegendes Filmmaterial.

Die Folge ist ein oftmals deutlich sichtbares unscharfes und vermatscht wirkendes Bild, dem sogar (wie "Im Tal von Elah" erlebt) auf dem Quellmaterial vorhandene Detailinformationen fehlen. Der direkte Vergleich mit der Blu-ray offenbarte diesen wirklich massiven Detailverlust auf der 35mm Filmkopie deutlich!

 

Die Digitale Kette (von der Aufnahme über Schnitt bis zur Projektion) hat diese massiven Verluste in diesem häufigen und regelmäßig sichtbaren Umfang kaum zu verzeichnen. Selbst mit der durchaus eingeschränkten Bildqualität kommt am anderen Ende auf der Bildwand immer häufiger eine bessere Qualität heraus - und die ist in fast allen Bereichen sichtbar.

 

... und die Zuschauer sehen das Ergebnis.

 

Dass sich Inhalte und Darstellung von Filmen im Laufe des Jahrhunderts verändern, ist ja auch nicht so völlig neu. Hier fließen (technische Eigenschaften mal ignoriert) Zeitgeist, Trends und Sehgewohnheiten halt mit ein. Das war vor 100 Jahren so, das war vor 50 Jahren so und das ist heute auch nicht anders - und zu jederzeit gibt es Menschen, denen diese Entwicklung nicht gefallen hat.

 

Letztendlich sind Kinos aber auch Wirtschaftsunternehmen, von derem Erlös so einige Menschen leben wollen - allen voran der Kinobetreiber selbst!

Wer sich hier grundsätzlich der Entwicklung verschließt (man muss allerdings nicht alles mitmachen) und keine Alternativen hat oder keine Nischenbereiche für sich nutzen kann, wird mittelfristig wahrscheinlich finanzielle Schwierigkeiten bekommen.

 

Sei es, weil zukünftig bestimmte (Brot und Butter) Filme nur noch als Digitaldatei ausgeliefert werden oder/und der Anspruch der Zuschauer so hoch geworden ist, dass sie ein scharfes, defektfreies, helles und ruckelfreies Bild auf der Leinwand erwarten, so wie sie es von zu Hause und aus anderen Lichtspielhäusern gewohnt sind.

 

Es gibt aber auch Ausnahmen:

Das kleine "Galerie Cinema" in Essen mit unter 50 Sitzplätzen und 3 Meter breiter Leinwand trägt sich auch allein so gerade eben noch - trotz/wegen der 35mm, 16mm Projektion. Doch auch hier wird ein Consumerbeamer (CRT-Technik) für Events schon seit Jahren erfolgreich eingesetzt.

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oR6o fragt, ob sie viel Geld ausgeben sollen. Hat er gerechnet? Mit 80 Plätzen kann er nur eine Person bezahlen. Ein vier Mal größerer Betrieb trägt drei Lohnempfänger und wirft etwas ab, wenn es gut läuft

 

 

Soeben habe ich erfahren, dass ein Plex nicht weit weg von hier bis spätestens 2012 komplett auf digital umstellen wird. Zu dem Zeitpunkt werden alle Vorführer die Kündigung in der Tasche haben.

Wer dann sich um die Projektion und deren Qualität kümmert - keine Ahnung. Vielleicht ja die Saal- und Toilettenreiniger, die zwischendurch in der Projektion einspringen.

Ablehnen werden die nicht, jeder braucht seinen Job.

 

Claus-Dieter

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Gebe doch mal bitte ein paar aktuelle Beispiele, wo die 35mm Kopie besser ausschaut als das digitale Gegenstück.

Na, Du selbst lieferst das Beispiel:

Karfreitag, 22. April [2011] um 15.00 Uhr

 

"Ben Hur"

1959

Regie: William Wyler

Musik: Miklós Rózsa

 

35mm 4-Kanal-Magnetton Kopie [...]

 

http://www.filmvorfuehrer.de/topic/7470-35mm-vorfuhrtermine/page__pid__133191__st__160#entry133191

 

preston sturges - ein wandelnder Widerspruch. ;-)

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Was mich mal interessieren würde: um wieviele Male teurer ist denn ein digitales Abspiel gegenüber herkömmlicher Projektion? Das muss doch einiges teuerer sein? Benötigte höhere Lichtleistung und klimatisierter Bildwerferrraum bringen doch höhere Kosten...

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Was mich mal interessieren würde: um wieviele Male teurer ist denn ein digitales Abspiel gegenüber herkömmlicher Projektion? Das muss doch einiges teuerer sein? Benötigte höhere Lichtleistung und klimatisierter Bildwerferrraum bringen doch höhere Kosten...

Dazu kommen noch verkürzte Lebenszeit der Kolben, Filter (in einem anderen Thread besprochen), Wartungskosten etc.

Leider hat sich bis jetzt niemand die Mühe gemacht, diese Kosten einmal aufzuschlüsseln. Dabei wäre es für die Kaufentscheidung schon relevant, welcher Projektor (Lieferant) welche Kosten nach sich zieht.

Da im letzten Jahr etliche neue Installationen durchgeführt wurden, dürfte jetzt die BWAs vorliegen. Vielleicht werden dann die "Total cost of ownership" transparent. (Und hoffentlich der interessierten Öffentlichkeit mitgeteilt.)

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Woher soll sich denn die Notwendigkeit einer Klimatisierung des BWR explizit für digitale Projektion ergeben? In den meisten kleineren Kinos werden die digitalen Bildwerfer genauso lediglich über einen Abluftanschluss betrieben wie das 35mm Lampenhaus auch. Und in größeren Plex-BWRs wird es ohnehin schon Klimalösungen geben, die unabhängig von der Projektionstechnologie betrieben werden. Ja, es mag sein, dass man 35mm Maschinen noch bei Bedingungen betreiben kann, die man einer digitalen Anlage nicht mehr zumuten würde. Allerdings wären diese Bedingungen auch schon nicht mehr menschenwürdig und auch anderes Gerät wie die Tonanlage würde darunter leiden. Der Betrieb von Servern und Projektoren ist bis 35 Grad Umgebungstemperatur spezifiziert.

 

 

Höhere Lampenleistung als bei 35mm benötigt man lediglich bei 3D. Bei 2D kommt man bei aktuellen Projektoren sogar mit weniger Lampenleistung aus. Zumindest ist es so, dass die geringere benötigte Lampenleistung sich leicht mit der zusätzlichen Stromaufnahme des Servers ausgleicht. Vom höheren Wirkungsgrad der durchweg elektronischen Gleichrichter der digitalen Projektoren mal abgesehen.

 

Ausserdem: Der Unterschied zwischen 2kW und 3kW liegt bei 20cent/Lampenbetriebsstunde. Wie sollen sich daraus denn fundamentale Mehrkosten ableiten lassen? Zumindest die lassen sich wohl locker durch eingesparte Personalkosten alleine fürs Kleben mehr als kompensieren. Pi*Daumen ist eine Stunde Kleben oder Abbau gut für 50 Stunden '1kW Mehrbetrieb'.

 

Was ein echter zusätzlicher Kostenfaktor bei digitalen Projektoren ist, sind die durchweg kürzeren Lampenbetriebszeiten (Garantie) in Verbindung mit bei vielen Geräten nötigen teureren Spezialkolben. Es gibt allerdings einige Projekoren, die auch mit Standardkolben betrieben werden können, was zumindest im 2D Betrieb auch kein Problem ist, wenn der Projektor respektive die Lampen nicht komplett falsch dimensioniert wurde. Der Kostenunterschied lässt sich allerdings durch die üblicherweise ja sehr genau definierbaren Spielzeiten ziemlich präzise darstellen.

 

 

In jedem Fall: Die Steigerung bei den Heizkosten dürfte für ALLE Kinos weitaus bedeutendere Belastungen verusachen als ein paar potentielle 100Watt mehr im BWR.

 

Das alles versinkt ohnehin vor dem Grundinvest in eine digitale Anlage. Da interessieren doch nicht 1 Euro mehr pro Tag für Lampenstrom.

 

- Carsten

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Soeben habe ich erfahren, dass ein Plex nicht weit weg von hier bis spätestens 2012 komplett auf digital umstellen wird. Zu dem Zeitpunkt werden alle Vorführer die Kündigung in der Tasche haben.

 

Claus-Dieter, ich bezweifle sehr, dass die zweite Aussage wie geschrieben belastbar ist. Dass es dort bei Volldigitalisierung zur Entlassung von Vorführern respektive zur Nicht-Weiterbeschäftigung von Aushilfskräften kommen wird, glaube ich (un)gern. Aber dass dann dort keinerlei Fachpersonal mehr für die Projektion zuständig sein wird, dürfte reine Fantasie sein. Soweit sind wir auch in 2012 noch nicht. Mal abgesehen davon, dass in diesem Plex auch heute schon ziemlich häufig kein Vorführer aufzufinden ist, wenn mal was klemmt ;-)

 

- Carsten

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Na, Du selbst lieferst das Beispiel:

 

http://www.filmvorfuehrer.de/topic/7470-35mm-vorfuhrtermine/page__pid__133191__st__160#entry133191

 

preston sturges - ein wandelnder Widerspruch. ;-)

 

Was ist denn daran widersprüchlich?? Man zeigt das, was man bekommen kann und was am Besten aussieht/sich anhört ... m.W. ist das 4K DCP von BEN HUR noch nicht fertig. Wenn es dann fertig seon sollte, werden wir es auch einmal zeigen ...

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Wie erwähnt nur wenige Expertisen.

 

 

VdF-Präside Klingsporn äusserte schon 2007:

 

wir brauchen eine nationale Kinodatenbank.

 

Sowie:

 

Die meisten Modellrechnungen gehen

von einer Installationsphase von fünf

Jahren aus. Das liegt am obersten Limit.

Wenn ich die Refinanzierung auf acht Jahre

lege, kommen 13 Jahre zusammen –

ein nur schwer vorstellbar langer Zeitraum.

Deshalb müssen wir über Modelle nachdenken,

mit denen wir sowohl die Umrüstung

als auch die Refinanzierung hinbekommen.

Denkbar wäre zum Beispiel

eine Anschubfinanzierung des Staates, der

zunächst alles übernimmt und aus der

Branche die Kosten dann zurückbekommt.

Es sind auch andere Modelle

denkbar.

(S. 15, o.r.)

 

Weiter heisst es dort:

 

Zumindest das digitale Equipment

muss für das Kino als kostenneutrale Investition

realisiert werden. Man muss auch berücksichtigen,

welche zusätzlichen Betriebsmehrkosten

auf die Betreiber zukommen.

Zum Beispiel wird in vielen Fällen ein Umbau

der Vorführräume erforderlich. Ganz zu

schweigen von einer längeren Hybrid-Phase,

in der dual auf 35mm und digital projiziert

wird. (S. 15. m.r.)

 

Kim Ludolf Koch informiert gleichlautend:

 

Man muss sich den Unterschied zwischen

einem 35mm-Projektor und einer Filmspule zu

einem digitalen Projektor und einem Server ungefähr

so vorstellen wie zwischen einem bequemen

Mittelklassewagen und einem Formel 1-Prototyp.

Der Mittelklassewagen kann problemlos

im Regen stehen und von jedem halbwegs

geübten Fahrer von A nach B

gefahren werden. Der Formel 1-Rennwagen

bedarf kontinuierlicher Pflege

und den Betrieb unter besonderen Bedingungen.

So muss beispielsweise für

den Betrieb eines digitalen Projektors

und Servers gewährleistet sein, dass

beide technischen Bausteine in besonders

sauberen und klimatisierten Umgebungen

stehen. So mancher traditionelle

Projektionsraum wird somit

nicht nutzbar sein.

(S. 17 o.l.)

 

Kalle Sommniz berichtete:

 

Eine Umstellung ist das schon. Das große Problem

besteht am Anfang in der Installation, Kalibrierung, der

Programmierung usw. Nachher im Abspiel geht es im

Grunde nur noch um das Knopfdrücken. Wenn da irgendwas

passiert, dann kann man eh nichts machen.

Das ist eben wie bei deinem Computer: Du kannst das

Gerät komplett neu starten und dann auf dein Glück

hoffen, dass alles wieder läuft. Die ganze Technik hatte

bei uns leichte Anlaufschwierigkeiten, ist dann zwei

Jahre lang gut gelaufen, bis jede Menge neue Normen,

Schlüssel und Software eingeführt wurden. Seitdem haben

wir ständig Probleme. Da geht es der UCI auch nicht

besser als uns. Ich möchte nicht wissen, wie viele Donnerstage

mittlerweile ausgefallen sind, weil irgendeine

Kleinigkeit nicht stimmte, die wir erst bis zur nächsten Vorstellung beheben konnten. Teilweise herrscht da im

Moment endloses Chaos. Es kommen neue Geräte dazu,

neue Hersteller, verschiedene Server. Es fehlen einfach

einheitliche Normen.

(S. 18)

 

Wenig später berichtete er von 5-stelligen EUR-Investitionen zum Umbau der BWRS auf höhere Klimastabilitäten und Staubfreiheit.

 

Seit 2006 wurde DCI standardisiert, und bis heute nicft genormt:

2006 wurde der DCI-Standard von den

Europa Cinemas, einem Zusammenschluss mit

Mitgliedern in 38 Staaten, allgemein akzeptiert.

Ein Jahr später beschäftigte sich die EC-Jahrestagung

erneut mit dem Thema, diesmal mit

dem Schwerpunkt Finanzierung

(S. 20, m.r.)

 

Nachzulesen unter http://www.filmstiftung.de/fist/download_pdf/newsletter/newsletter_dez07.pdf

 

Was ist denn daran widersprüchlich?? Man zeigt das, was man bekommen kann und was am Besten aussieht/sich anhört ... m.W. ist das 4K DCP von BEN HUR noch nicht fertig. Wenn es dann fertig seon sollte, werden wir es auch einmal zeigen ...

Deine Fassung ist nun wirklich nicht die beste erhältliche.

BEN HUR lag digital länger vor (DVD und auch HD-Files) und ist auch in anderen Formaten schon fertig.

Ausserdem bitte nichts verkaufen, was Du als 4k-Projektion generell nicht anzubieten imstande bist: http://www.cinedix.de/artikel/63/schauburg-karlsruhe

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Wie erwähnt nur wenige Expertisen.

 

 

Sie müssen uns nicht für so doof halten dass wir 5 Jahre altes Hörensagen irgendwelcher Vorsitzender für 'Expertisen' halten.

 

Was Fakt ist, lässt sich den zahlreichen Beiträgen in diesem und anderen Foren entnehmen. Verfasst von Leuten, die tagtäglich mit dem Gerät arbeiten. Da wird auch mit Kritik nicht gespart. Was zählt sind nicht willkürlich herausgepickte Einzelaspekte, sondern das Gesamtbild.

 

 

- Carsten

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http://www.cinedix.d...uburg-karlsruhe

 

Seit wann nicht aktuell? Durchgehend 2k DLP-Projektion, so auch von Verleiherseite her zu hören.

 

Also warum etwas ankündigen, wofür man kein Projektionsgerät besitzt?

 

Aus dem Thread "Karlsruhes ältestes Kino mit neuester Technik":

Die SCHAUBURG setzt ganz auf die Zukunft des Kinos und investiert als erstes Karlsruher Kino in die neueste und qualitativ anspruchsvollste volldigitale Kinotechnik. Nachdem seit über 100 Jahren das klassische analoge 35mm Filmband (einem Dia-Film ähnlich) als Bildträger genutzt wird, setzt die volldigitale Projektion auf die direkte Wandlung digitaler Bild- und Tondaten mittels neuer, von der Münchener Firma KINOTON entwickelten, Spezialprojektoren. Bisher sind nur weniger als 100 Filmtheater in Deutschland mit dieser neuen Projektionstechnik ausgestattet.

Mit bis zu 6000 Watt Lichtleistung werfen die digitalen Projektoren ein messerscharfes, helles und absolut ruhiges Bild auf die tief gekrümmte Cinerama-Bildwand der Schauburg und die Bildwand des Cinema. Das Bambi Studiokino wird im Frühjahr des kommenden Jahres ebenfalls mit Digital-Projektoren nachgerüstet, gleichzeitig wird das Bambi Kino auch mit den neuen bequemen Sesseln wie im Schauburg Saal auf den neuesten Stand gebracht.

Bei der digitalen Projektion gehören Kratzer, Dreck, evtl. fehlende Stücke, springende Bilder durch Klebestellen, die im Laufe der Zeit bei einer normalen Filmkopie den Filmgenuss stören könnten, der Vergangenheit an. Jede Vorstellung, auch nach wochenlangem Einsatz, ist wie "neu". Auch der Ton wird, im Gegensatz zu einer CD oder einer herkömmlichen normalen Filmkopie, vollkommen unkomprimiert dargeboten in glasklarer Tonqualität mit bis zu acht verschiedenen Tonkanälen.

 

(Auszug aus der Hauswerbung, 27.12.2006)

 

es wurden "KINOTON DCP 30 L" eingebaut...

 

 

http://www.kinoton.de/Prospekte/DCP30_d.pdf

(24.12.2006)

 

Anstatt also BEN HUR im Downscale-Modus letzlich in einer Blu ray-ähnlichen Skalierung zu projizieren, ist die Nutzung der hauseigenen 70mm-Anlage mit einer vorzeigbaren Kopie weit eher eine Anreise wert. Unter 8k sollten 70mm-Filme sowieso nicht reproduziert werden, meint auch Grover Crisp.

Also sollte man die D-Bildwerfer bitte häufiger austauschen, um Film gerecht zu werden, oder wieder Film projizieren (4k+-Projekt von Arri zugunsten der 35mm-Kopie). ;-)

 

Stimmt @ TomCat, war von mir etwas provokant überzeichnet, doch das ERgebnis ist das, was zählt, und dem Fragesteller klar werden sollte: "Politisch von allen relevanten Seiten gewollt", da für die "relavanten Seiten" Umsatz generierend.

Wer da an Marktbereinigung denkt, ist ein Schelm, das ist natürlich alles nur für die Rosarote Zukunft.

Interessant ist tatsächlich, daß z.Zt. nur 1 DCI Anlage des Marktes vollständig Spezifikationskonform ist. Mit allen Nachteilen.

 

St.

Wenn das zutrifft, und es leuchtet einem auch ein, so sieht es zukünftig nicht rosig aus.

 

Soeben habe ich erfahren, dass ein Plex nicht weit weg von hier bis spätestens 2012 komplett auf digital umstellen wird. Zu dem Zeitpunkt werden alle Vorführer die Kündigung in der Tasche haben.

Wer dann sich um die Projektion und deren Qualität kümmert - keine Ahnung. Vielleicht ja die Saal- und Toilettenreiniger, die zwischendurch in der Projektion einspringen.

Ablehnen werden die nicht, jeder braucht seinen Job.

 

Claus-Dieter

Technischer Fortschritt sollte Menschen entlasten, reicher und glücklicher, aber auch kreativer machen. Nicht wahr?

 

der filmvorfuehrer wird dazulernen müssen und seine fähig- und fertigkeiten auf die neue technik ausweiten ... durch schulungen, einweisungen und auch durch praktisch gesammelte erfahrung vor ort ...

 

so wie z.b. die schriftsetzer vom bleisatz auf comuptersatz und die drucker vom "tiegel" auf eine heidelberg 4-farben gto umlernten ... das handwerk und die verantwortung bleiben, die werkzeuge ändern sich ...

 

35mm Kopien sind bedeutend teurer und legen die gewinnschwelle für die kinoauswertung höher. Eine reduzierung der vertriebskosten und ein damit einhergehendes früheres und wahrscheinlicheres erreichen der gewinnschwelle spricht nach meinem betriebs- und volkswirtschaftlichen verständnis nachdrücklich für eine beibehaltung des kinofensters.

Es hat noch nie einen wirtschaftszweig gegeben, der von den marktbeteiligten wegen gewinnen aufgegeben wurde.

 

BTW: welches sind denn die immer von Dir zitierten "broadcastverwerter", die im hintergrund die strippen ziehen und die trojanischen pferde satteln. ARD, ZDF, Pro7, RTL2 oder gar 9live? Finde den begriff auch nicht im duden oder in lexika, selbst eine google suche findet nur einen einzigen verweis und der zielt auf einer deiner posts hier im forum. Gibt es die vielleicht gar nicht? Alles von Dir ausgedacht? cool ... so ein wort muss man erst einmal finden, dass nirgends im weiten netzt oder in der branche genutzt wird, außer in Deinen fachaufsätzen ...:-)

Aus: http://www.filmvorfuehrer.de/topic/3961-filmvorfuhrer-vs-digital-projektion/page__p__54349__hl__%2Bpreston+%2Bsturges+%2Bvielf%C3%A4ltiger__fromsearch__1#entry54349

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Das ist genau das... Es wird gerade festgestellt, das manche Filme in 35mm, manche in Digital besser ausschauen. Das heisst also, beide Systeme können bei optimalen Bedingungen ein tolles Bild garantieren. Der einzige Grund um auf digital umzusteigen, sind also Einsparungen in den Personalkosten. Vor ein paar Monaten wurde das bestritten, mittlerweile auch hier erwähnt.

Das wäre für mich ein verständlicher Grund - in einem Multiplex machen die Vorführergehälter sicher einiges aus. Nur, ich finde das merkwürdig, dass gerade in diesem "Filmvorführer-Forum" die digitale Technik so hochgejubelt wird. Obwohl bewusst ist: Nicht unbedingt ein besseres Bild aber die Arbeitsplätze von vielen Forum-Teilnehmern sind extrem gefährdet... Wieviele der "Pro-Digital-Technik-Liga" sind eigentlich Theaterleiter? Das wäre bestimmt auch interessant...

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Wundert mich nicht, gleiches Ausgangsmaterial, einmal ohne Schnellkopierung ruiniert. BlueRay hat ja in etwa Auflösung des 2k Kinoformats bei reduziertem Farbraum, wenn ich recht informiert bin.

Jens

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Dank an @showmanship und @TKChris für ihre kompetenten Nachträge und Titelinweise.

 

--

 

Es gibt wohl kein festlegbares "35mm" : so eindeutig fassbar und eingrenzbar etwa wie Videosysteme oder DCI (die statische Panelsysteme sind und ihre Grenzen haben).

Das macht das 35mm-Format auch so langlebig und faszinierend: mit Dehnungskoeffizienten weit nach oben aber auch nach unten.

 

Der oft beklagte Misstand (und die unter 30-Jährigen haben nichts anderes kennenlernen dürfen und liefen wehender Fahnen zu DCI über. Ging mir vor 11 Jahren ähnlich zu Anfang des ersten "Roll outs") hat andere Hintergründe als die Trägerbreite von 35 Millimetern.

Schuld an der Misere sind Produzenten, Verleiher und auch Filmemacher, die sich über den Tellerrand der Postproduktion (mit 2k Work Flows) selten hinaustrauten und die etablierte Formatanforderung der Filmtheater ignorierten.

Heraus kamen "bastardisierte" Filme, mitunter monströse Hybride zwischen 35mm-Drehs (hochwertiger Aufnameträger) digitaler Postproduktion in Nähe von HDTV-Standards und einem Digital Intermediate, das auf 2000 Bildspalten abtastete und oft niedriger noch wieder auf hochwertigem Film ausbelichtete. Der hochwertige Filme war danach nicht hochwertig mehr, sondern Ausdruck der Mentalität, man könnte die Segnungen der digitalen Postproduction überall hinschieben, wie und wo es gerade passt.

 

Es passte selten nur, Kodak entwickelte nacheinander 3 Ausbelichtungsfilme (die nachwievor die Farbmodelle des photochemischen Originals verfälschen - daher Ausweichen auf Fujicolor), die Produzenten und Verleiher forderten einen Digital-Roll-out (nach dem das weltweite Overscreening eine Schere zwischen Mindestanforderungen an Kosten für eine Filmkopie und der tatsächlichen Saalauslastung auseinanderklaffen liess), Produzenten von Fernsehkameras stiegen ins Filmgeschäft und in Hollywood ein (wo man lange kein sonderliches Interesse an derartigen HDTV-Formaten zeigte, sondern konservativ beim Film blieb), die Kinobetreiber schämten sich für oft verwackelte Kopien und überbezahltes (?) Personal, und die Standards der DLP-Projektion stampften schliesslich im Farbraum und in fest definierten Auflösungen das tradtionelle Sehverhalten auf einem mittelmässig einheitlichen Niveau ein.

 

Mit 4k und SXRD sollte bei einigen Roll-outs schliesslich die Schwelle höher gelegt werden, aber auch hier sind filmische Maßstäbe nur eingeschränkt berücksichtigt worden.

 

Alternierend hierzu stehen neuere Ansätze, in der 35mm-Kopierung durch höhere Ausbelichtung und besseres Farbmanagement gegenzusteuern: mit Erfolg.

Dr. Kiening aus München führt dazu an:

that a 4K digital

projector will only come close to

delivering image quality on a par

with a 35mm fi lm projector if the

negative is scanned at 6K.

 

Quelle: http://motion.kodak.com/motion/uploadedFiles/arri4K.pdf

 

Man kann also nicht erwarten (und sollte sich auch hüten), Anforderungen an 35mm zu stellen, wenn Blockbuster wie TROY, POSEIDON ADVENTURE, LORD OF THE RINGS, 2012, TRANSFORMERS u.a. (ich verallgemeinere etwas) und noch immer hier nicht benannte neuere Titel im Einsatz, deren CGI-Effekte bisweilen noch unter 2k generiert wurden und katastrophal postproduziert wurden, einen "Schmuddel-Look" ergeben. Wer genau hinschaut, wird solche Endprodukte auch in herrlichen DCI-Projektionen erleben dürfen und fragt sich, worin denn nun der visuelle Vorsprung bestehen soll?

 

Für diese Zusammenhänge interessieren sich die Jubel- und Marktmagazine wie BLICKPUNKT-FILM nicht im geringsten: Kompetenz gleich Null. Aber es amüsiert, in deren täglichen Newsletters wieder Herrn Cameron vorkämpfen zu hören, dass bald ein neues 3D-System die alten ablösen solle. Die Umstellung sei ganz einfach (Konversion auf 48 und mehr frames per second). Interessanterweise spielte aber gerade George Lucas (unfreiwillig) auf eine baldige Ablösung des bebrillten 3D-Kinos an. Das könnte er sich auch als holographiches Kino vorstellen - und so wird es wohl auch kommen:

 

George Lucas bestätigte abschließend, dass er einen potenziellen siebten "Star Wars" in 3D realisieren werde. Schmunzeln fügte er hinzu, dass er, bis er soweit sei, den Film vermutlich aber auch schon als Hologramm realisieren könne.

Quelle: http://www.mediabiz.de/film/news/cameron-fordert-verbesserte-projektion-fuer-3d/303352?Nnr=303352&Biz=cinebiz&Premium=N&NL=FID&uid=m19265&ausg=20110331&lpos=Anr_2

 

Damit beisst sich die Katze in den Schwanz und eine endlose Investitionsspirale scheint vorprogrammiert zu sein. Während ein Grossteil der fürs Kino produzierten Filme in 2D bleiben dürfte und eben so gut auf 35mm fortexistieren könnte.

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Nur, ich finde das merkwürdig, dass gerade in diesem "Filmvorführer-Forum" die digitale Technik so hochgejubelt wird. Obwohl bewusst ist: Nicht unbedingt ein besseres Bild aber die Arbeitsplätze von vielen Forum-Teilnehmern sind extrem gefährdet... Wieviele der "Pro-Digital-Technik-Liga" sind eigentlich Theaterleiter? Das wäre bestimmt auch interessant...

 

Vorläufig sind, siehe 'Das Kinosterben geht weiter', primär die Arbeitsplätze der Vorführer gefährdet, die in Kinos arbeiten, die nicht mehr genug Umsatz machen und schließen müssen, respektive wegen Überalterung der Anlage und/oder Eigentümer nicht mehr investitionsfähig oder -willig sind - ob nun in digitale oder sonstige Ausstattung.

 

Kleinere Läden dürften ohnehin kaum mehrere hauptamtliche Vorführer beschäftigen. Und einer wird dort immer bleiben müssen, bei welcher Stundenzahl auch immer, das hängt eher vom Spielplan ab als von der Technik. Dass in inhabergeführten Kinos irgendjemand irgendwann mal eine essentielle wirtschaftliche Entscheidung treffen muss, dürfte auch klar sein.

 

Hält irgendjemand es für ansatzweise realistisch, dass dieses Kinosegment angesichts der Marktentwicklung einen Digitalboykott überleben könnte?

Da rieben sich nur nur die Plexbetreiber die Hände, die sind die einzigen, die an einer Marktbereinigung ein Interesse haben.

 

 

- Carsten

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Hält irgendjemand es für ansatzweise realistisch, dass dieses Kinosegment angesichts der Marktentwicklung einen Digitalboykott überleben könnte?
Da zu kommt noch, dass staatlicherseits mit den "Kriterienkinos" festgelegt wurde, welche Filmtheater "lebenswert" sind.
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Damit beisst sich die Katze in den Schwanz und eine endlose Investitionsspirale scheint vorprogrammiert zu sein. Während ein Grossteil der fürs Kino produzierten Filme in 2D bleiben dürfte und eben so gut auf 35mm fortexistieren könnte.

Der Upgradewahn mit immer kürzeren Zeitzyklen scheint nun auch das Kino erreicht zu haben.

Aber hat sich nicht schon seit den 1920er Jahren beinahe alle 10-20 Jahre tiefgreifende Änderungen der Technik ergeben?

Stummfilm => Tonfilm => 70mm => Cinerama => Cinemascope => Dolby Stereo => Dolby Digital 5.1 => Dolby Digital 7.1 => DCI 2K => DCI 3D mit Brille => DCI 4K/3D mit Brille => bald DCI 3D ohne Brille, DCI 8K, Hologrammwiedergabe...

 

Auch die Anspielung auf die berufliche Zukunft des Filmvorführers sehe ich ähnlich. Dieser Beruf wird sich grundlegend ändern, wie es schon in vielen anderen Berufszweigen geschehen ist, nachdem die Digitalisierung Einzug erhalten hat...

 

Wieder sehr lesenswerter Bericht, Cinerama.

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