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Geschrieben

Liebe Kollegen, ich möchte Euch an einem aufregenden Unterfangen teilhaben lassen und mir gleichzeitig konstruktive RatschlÀge nicht entgehen lassen. An der Berliner Zinnowald-Schule hat man hinter der Aula einen vergessenen Bildwerferraum wieder entdeckt. IMG_0398_web2.jpg

Der Förderverein der Schule hat sich in den Kopf gesetzt, das Kino auf traditionelle Weise wieder in Betrieb zu nehmen und mich nun beauftragt, die Maschinen wieder in Gang zu setzen. Heute hatte ich dort meinen ersten Arbeitstag.

In besagtem VorfĂŒhrraum stehen zwei 35mm Askania Projektoren von 1957, die 1958 eingebaut wurden und quasi neuwertig sind. Ich schĂ€tze, sie sind jeweils ca. 20-30 Stunden gelaufen. Wir haben uns darauf geeinigt, die Projektoren im ursprĂŒnglichen Modus (Lichtbogenlampen und Überblendbetrieb) wieder in Betrieb zu nehmen.

Heute habe ich den Raum aufgerÀumt und sauber gemacht und bei der ersten Maschine sÀmtliche Umlenk- und Antriebsrollen demontiert und gereinigt. IMG_0400_web.JPG Wie unschwer zu erkennen, muss das morgen auch bei der zweiten Maschine dringend passieren.

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Geschrieben

Was fĂŒr schöne Maschinen!

 

Dass die Tonabtastung wohl nur Mono mit GlĂŒhbirne ist, ist euch bewusst? Wird ein Problem sein, wenn ihr aktuelle Filme (Cyan-Tonspur) spielen wollt.

 

Dennoch viel Erfolg weiterhin!

Geschrieben

Das ist ja witzig! Die gute alte AP XII!

Ach ja: Da, wo oben der rote Bindfaden (?) die beiden Hebel zusammenhÀlt, war in Nitrofilmzeiten eine Filmschleife befestigt. Brannte der Film, brannte die Schleife ab - und löste (unter anderem) die Fallklappen aus. - Ein kompletter Objektivsatz dabei oder nur Normalbild?

Ach ja - fĂŒr eine Projektion im Lichtbogenbetrieb wĂŒrde ich meine Stiefel putzen und auch bis nach Zehlendorf kommen ... ;)

Geschrieben

Ein tolles Projekt. Könntest Du noch Bilder von der Tonanlage einstellen?

WĂŒnsche viel Spaß beim Herrichten und beim Betrieb der schönen Maschinen!

Geschrieben

Den VorfĂŒhrraum hatte ich vor einigen Jahren besichtigen dĂŒrfen, als der Saal anlĂ€sslich einer Veranstaltung des Denkmalamtes gepriesen wurde.

Ich hatte vor langer Zeit in diesem BWR vorgefĂŒhrt und wusste daher von der Existenz dieses Raumes.Der Hausmeister ließ mich rein.

Das interessante an dieser Installation ist, dass die Anlage nach den Regeln der damaligen Technik installiert und nie kommerziell genutzt wurde. Der Raum wurde irgendwann verschlossen und blieb im Zustand, als ob gestern der VorfĂŒhrer nach Hause gegangen ist.

Eigentlich wollte ich versuchen, den Raum unter Schutz stellen zu lassen, habe es aber aus den Augen verloren. SchĂŒtzens wert ist die Installation auf jeden Fall, ein derartig kompletter, neuwertiger, nicht verbastelter BWR aus dieser Zeit dĂŒrfte bundesweit einmalig sein. Und da er in einem kommunalen GebĂ€ude ist, fallen bei der Erhaltung keine Kosten an.

Daher die Bitte an Cinema Mobile, möglichst nichts zu verÀndern, aus meiner persönlichen EinschÀtzung handelt es sich hier um ein in dieser Form einmaliges technisches Denkmal.

Interessehalber die Frage:

Der Förderverein der Schule hat sich in den Kopf gesetzt, das Kino auf traditionelle Weise wieder in Betrieb zu nehmen und mich nun beauftragt, die Maschinen wieder in Gang zu setzen. Heute hatte ich dort meinen ersten Arbeitstag.
In wie weit kann ein Verein ĂŒber eine derartige öffentliche Einrichtung verfĂŒgen? Gibt es einen Nutzungsvertrag?
Geschrieben

Klasse!

 

Augenmerk auf den Antrieb richten, das ist ein Schwachpunkt des AP XII. Motorenlager prĂŒfen, RundschnĂŒre durchsehen. Das Schönste sind die Kohlenlampen.

 

Wichtiger als Reinigung der Zahnrollen ist Schmierung der Mechanik. In dem Falle halt das Öl kalt ablassen, mit Aceton-Petrol-Mischung 1:2 langsam von Hand durchdrehen und alles grĂŒndlich spĂŒlen. Dieses ablassen und frisches Öl einfĂŒllen. Kohlenlampenmechanik auch sorgfĂ€ltig reinigen und mit wĂ€rmefestem Fett schmieren.

 

Als ersten Film dĂŒrftet ihr Mon Oncle von Jacques Tati aus dem Jahre 1958 spielen.

Geschrieben

Herzlichen GlĂŒckwunsch. Das erinnert ein wenig an meine beiden ErnemĂ€nner, die auch in einer Schule standen und nie benutzt wurden. Daher kann ich mich dem Rat von Filmtechniker nur anschließen. Auch solltet ihr die Verdrahtung genau untersuchen. Bei den Ernas hatten sich die Isolierungen im Kopf weitgehend aufgelöst.

Geschrieben

Und zwecks Erweiterung auf Cyantonspuren hab ich noch 2 IR/UV Sperrfilter, die kann man zwischen Tonlampe und Optik schieben, Cyan spielen und dann wieder entfernen, sodaß man nichts verĂ€ndern muß außer der LautstĂ€rke.

Jens

Geschrieben

Sehr schönes Projekt ... viel Erfolg damit.

 

Falls Ihr Bogenlichtkohlen benötigt ... wir haben verschiedene StĂ€rken und AusfĂŒhrungen von Ringsdorff bevorratet und können Euch mit Bogenlichtkohlen, wenn denn Bedarf bestehen sollte, sehr gerne sponsern.

Geschrieben

Fotos vom Saal sind hier zu finden:

Saal fertig

Saal im Bau

Es ist ein Rang vorhanden, unter dem, wie auf dem Bild erkennbar, der BWR untergebracht ist.

Die Zinnowald Lichtspiele wurde bis 1958 kommerziell betrieben. Nach dem Übergang in kommunale Verwaltung wurde augenscheinlich die neue Technik eingebaut und im Wesentlichen nur noch fĂŒr eine VHS- Filmreihe genutzt.Das erklĂ€rt die geringe Nutzungszeit der GerĂ€te.

WÀhrend der kommerziellen Nutzung waren die in Berlin weit verbreiteten ERKO II und III installiert. 460 PlÀtze!

Geschrieben

Ja da lacht das KinoHerz! Prima!

 

SchÀtze kannst dich auf viele Pilgerbesuche einstellen :D

 

Das mit dem Farbfilter funktioniert und wĂŒrde ich euch auch empfehlen :)

Geschrieben

Danke fĂŒr den Hinweis! Aber das Schönste ist ja, dass es angeblich auch noch Filmkopien im Haus gibt. Vermutlich mit Sprossenton...

Ich hoffe, es ist keine Schießbaumwolle.

Geschrieben

Toll, noch ein Paar unverbastelte Askanias, grossartige Mechanik. Die sind sehr selten, weil sie nicht auf 1800m-Spulen umruestbar sind und damals fast alle aus den BWRs rausflogen. Die wenigen, die blieben, verloren dann meist die obere Feuerschutztrommel und den Deckel der unteren, als man auf Spulturm oder Teller umgeruestet hat.

 

Ich habe uebrigens auch noch eine, die eigentlich wieder aufgebaut werden soll. Leider muss man hier in diesem Provinznest alles alleine machen, Mitstreiter finden sich nicht, wenn es Arbeit macht. Kann also noch was dauern.

 

Die Maschine hat einen 6V-Stromkreis, an den ein Notstopp-Taster angeschlossen werden kann. Hatte mal so einen in der Sofalehne eingebaut ,-)

 

Die Rundriemen (Leder) bekommt man uebrigens im gut sortierten Naehmaschinenfachhandel. Ebenso die Verbinder.

Kann sein, dass ich noch uebezaehlige Bildfenstermasken habe, da muss ich aber erst nach suchen. Einen Original-Farbprospekt muesste ich auch noch haben.

 

Gruss

 

Liliputkino

Geschrieben

So viele Fragen und Anmerkungen! Wo fange ich an? Erst mal Danke fĂŒr die rege Anteilnahme an dem Zinnowwald-Kinoprojekt! Ich bin begeistert und fĂŒhle mich bestĂ€tigt, das richtige zu tun.

 

Und nun der Reihe nach: Nach den Formaten wurde gefragt. Die Anlage ist auf Normalbild und 1:1,85 eingerichtet.

 

Fallklappen: Ja, diese originelle Mechanik mit der brennbaren Filmschleife habe ich an dem anderen Projektor auch schon gefunden. Falls das dann wieder funktioniert, fallen ca. 6-8 Klappen, das gibt einen HöllenlÀrm... Im Moment geht da aber elektrisch noch gar nichts.

 

Um ein Bild der Tonanlage wurde gebeten:IMG_0419_web.jpg Und heute noch dazu entdeckt:IMG_0416_web.jpg

 

Und das? Könnte das ein Gong sein?IMG_0417_web.jpg

 

Zu der Frage ĂŒber den Verein und die Nutzung des Kinos: Das Kino ist die Schulaula und gehört also zu der Zinnowaldschule. Der Verein handelt in Absprache und im Sinne der Schule und hat die Aula sanieren lassen und nun halt folgerichtig auch den Bildwerferraum. Übrigens in Kooperation mit dem Denkmalschutz. Und du kannst ganz beruhigt sein. Ich werde den Teufel tun, dort irgendetwas zu modernisieren. Es geht nur darum, die Technik wieder gangbar zu machen.

 

Zur Bildwand: Was da original drin war, weiß ich nicht. Bei der Sanierung wurde eine fernsteuerbare Rolloleinwand installiert, die ganz passabel aussieht und sicherlich erst mal zu gebrauchen ist. Sie liegt genau im BĂŒhnenausschnitt und damit wahrscheinlich leider etwa drei Meter vor der ursprĂŒnglichen Bildwand, die ja wahrscheinlich an der hinteren BĂŒhnenkante war.

 

Danke fĂŒr die Hinweise zum Ölen und zum Motor. Die Riemen sehe ich noch mal durch. Auch die Motorenlager. Ölwechsel ist heute bereits geschehen. Und zwar genaustens nach der Oroginal-Anleitung, die mir zum GlĂŒck vorliegt. Öl abgelassen: IMG_0410_web.jpg Und frisches aufgefĂŒllt: IMG_0411_web.jpg

 

Außerdem heute geschehen: die LampenhĂ€user incl. der Spiegel gereinigt:IMG_0415_web.jpg Nur die eingebrannten Spritzer auf dem Spritzschutzglas gehen nicht raus. Hat jemand eine Idee?

 

 

Danke fĂŒr die Sponsoringangebote fĂŒr Kohle und Sperrfilter. Wenn Bedarf besteht, komme ich gerne darauf zurĂŒck!

 

Danke auch fĂŒr die Infos zur Geschichte dieses Kinos. Das wusste ich nicht. Und nach den Erkos werde ich in den weit verzweigten Kellerkatakomben suchen. Apropos Keller. Da habe ich heute noch eine verwirrende Entdeckung gemacht. Neben den Gleichrichtern stehen diese Dinger: IMG_0421_web.jpg Sollte das ne WasserkĂŒhlung sein? Auf dem Lieferschein der Projektoren steht ausdrĂŒcklich "Ohne WasserkĂŒhlung" und die LampenhĂ€user haben Kamine bis ins Dach. Kennt sich jemand damit aus? Kann man die nach 60 Jahren einfach wieder einschalten, oh Gott?

Geschrieben

...bei dem Foto "Gong" handelt es sich um den Gleichrichter fĂŒr die Fallklappen-Magnete...diese Funktionieren mit 110V Gleichspannung.

Beim Letzten Foto handelt es sich um KĂŒhlgeblĂ€se...diese Luft wird zum Bildfenster geleitet und kĂŒhlt die Bauteile dort...Leise sind sie nicht...

Geschrieben

Das letzte Bild zeigt GeblĂ€se, welche zur KĂŒhlung der Filmbahn bzw. des Films im Bildfenster dienten. Diese zusĂ€tzliche KĂŒhlung war bei Nitrofilmen zwingend vorgeschrieben. Die Projektoren haben i.d.R. auch Sicherheitsschaltungen, die das Vorhandensein eines ausreichenden Luftdrucks bzw. stroms sicherstellen. Da diese GeblĂ€se sehr laut sind, wurden sie meist abgesetzt aufgestellt. Dort sollte auch das Öl erneuert werden und der Ansaugfilter und Ölabscheider kontrolliert/gereinigt werden. Die Motoren selbst sind auch nach Jahrzehnten nahezu wartungsfrei bzw. im Fall der FĂ€lle wĂ€ren hier lediglich die Lager zu reinigen bzw. nachzuschmieren.

Das Bild mit der Frage, ob das ein Gong sei: Die gezeigte Einrichtung ist eine Gleichspannungsversorgung, mit Trafo, Gleichrichter und GlĂ€ttungselko. Der Elko wird im Laufe der Jahrzehnte depolarisiert sein. Beim Einschalten wird mit hoher Sicherheit entweder der Elko platzen oder die Sicherung ansprechen. Hier wĂ€re ein Formieren des Kondensators nötig: Netzspannung ĂŒber Stelltrafo langsam erhöhen und Strom dabei beachten. Zur Not kann man auch eine normale GlĂŒhlampe in Reihe davorschalten um so den Strom zu begrenzen und eine Kontrolle ĂŒber denselben zu haben.

Geschrieben

die LampenhÀuser haben Kamine bis ins Dach. Kennt sich jemand damit aus? Kann man die nach 60 Jahren einfach wieder einschalten?

Das wĂ€re zu prĂŒfen. Möglicherweise wurden diese Ableitungen oberhalb der Decke verschlossen oder entfernt bzw. verdĂ€mmt (Vogelnester etc.). Irgendwo mĂŒssten ja Öffnungen im Freien sichtbar sein.

Geschrieben

Kann mir jemand erklĂ€ren, was das oben auf dem Klangfilm-VerstĂ€rkerschrank ist? Sieht irgendwie nicht so ganz zeitgenössisch aus. (Der VerstĂ€rkerschrank selbst ist unten allein mit dem Tonlampengleichrichter bestĂŒckt.)

Geschrieben

Toll, noch ein Paar unverbastelte Askanias, grossartige Mechanik. Die sind sehr selten, weil sie nicht auf 1800m-Spulen umruestbar sind

 

Einen Original-Farbprospekt muesste ich auch noch haben.

 

Gruss

 

Liliputkino

 

@Liliputkino...hier irrst du dich...

 

AP XII-6 mit 600m Filmtrommeln...

 

AP XII-18 mit 1800m Filmtrommel...

 

1800 gab es ab Werk oder auch nachtrĂ€glich (hier wurde auch ein grĂ¶ĂŸerer Fuß geliefert)...

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