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Praxistipps für das Drehen mit Negativmaterial


Patrick Müller

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Stimmt, The Artist wurde auf 500 ASA Farbnegativ gedreht.

 

Hauptgrund war wohl, dass modernes sw-Material nicht den gewünschten Bildeindruck erzielen konnte ("too precise, too sharp"). Beleuchtet wurde aber mit Equipment der 50er/60er Jahre.

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Die Frage ist allerdings, inwieweit aktuelle "S/W"-Produktionen tatsächlich noch auf S/W-Material gedreht werden.

Bei "The Artist" war es glaub ich so, daß der Film auf Kodak Vision gedreht wurde und dann die Farbe erst in der Post "weggedreht" wurde.

 

Richtig S/W (und was so alles dazugehört...spezielle Ausleuchtung etc. ...kann wahrscheinlich gar keiner mehr...

 

Richtig, Artist auf Farbmaterial digital entsättigt, sah auch nicht schön aus m.E.

 

007: Casino Royale (2006) war die Eröffnungssequenz auf Kodak B/W (Double-X 5222): sah schön aus. In Tarantinos Death Proof (2007) ebenfalls ein Akt mittendrin in echtem B/W. Auch der Akt in der Filmkopie war auf S/W-Printfilm, was am Aktübergang sehr witzig aussah.

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Vor allem ist der Farbteil von DEATH PROOF völlig abgerockt und der Schwarzweiss-Akt mit perfektem Bildstand und in guter Qualität. Tarantino hat schon guten Humor :)

 

Hanekes DAS WEISSE BAND musste auch auf Farbfilm gedreht werden, weil das den CoProduzierenden TV-Anstalten zu gewagt schien, Christian Berger ein SW belichten zu lassen. Nur für den Fall, dass der SW-Film zu unansehnlich werden würde und man auf Farbe zurückgreifen könnte.

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Richtig S/W (und was so alles dazugehört...spezielle Ausleuchtung etc. ...kann wahrscheinlich gar keiner mehr...

 

Vermutlich war der letzte Film, der "echt" s/w war, Das Turiner Pferd von Bela Tarr. Den Film als kommerziell erfolgreich zu bezeichnen, wäre allerdings wohl etwas übertrieben.

Hier hat der Verleih aber auch knüppelhart die Vorgaben von Meister Tarr umgesetzt -- keinerlei digitales Material (auch Trailer nur auf 35mm), alle Kopien vom Meister selbst überwacht und auf Acetat, Vorführungen nur auf der größten Bildwand im Haus erlaubt. Das war, nun ja, nicht gerade förderlich für den Erfolg. Trotz der Allüren aber ein großartiger Film.

 

Aber es gibt noch genug weitere Beispiele -- die Idee, s/w als Gestaltungsmittel habe ausgedient, ist einigermaßen absurd. Allein in den letzten zwei Jahren kamen ins Kino:

 

Sehr viel erfolgreicher (kommerziell und künstlerisch), toll und s/w: Oh Boy.

Nicht so erfolgreich, großartig und s/w: Frances Ha.

Nicht erfolgreich, vermutlich großartig und s/w (und auch noch 1:1,33): Ida.

Nicht erfolgreich, großartig und s/w: Tabu.

Nicht so erfolgreich, sehr passabel und s/w: Blancanieves.

 

Es scheint in den letzten Jahren keinen schlechten s/w-Film gegeben zu haben (zumindest meiner unbedeutender Meinung nach).

 

Schöne Grüße,

Matthias

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Klingt interessant.

Dazu mal ganz nebenbei (ich häng's mal hier mit dran, weil es ja auch eine Art Negativmaterial ist), ich habe gerade zum ersten mal s/w Printmaterial in der Hand gehabt und war mächtig erstaunt, dass das im unbelichteten Zustand ja ganz hell und fast schneeweiß ist, wie der weiße Vorspann. Dass es nicht so dunkel ist, wie die üblichen s/w Materialien, das hab ich schon gewusst, aber so hell - das hätte ich nicht erwartet. Ist das immer so, oder hab ich da irgendwas Besonderes erwischt?

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Das ist immer so. Ist eben aufgebaut wie Fotopapier und hat keine Lichthofschutzschicht. Meist ist es aber hellgrün oder hellgelb, nicht wirklich weiß.

 

Colorneg-Film auf SW-Print zu kopieren geht nicht so richtig gut, da ist die Maske hinderlich und panchromatisch ist der Printfilm leider auch nicht. Das ist digital einfacher. :)

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Panchromatisch muss dieser Printfilm ja gar nicht sein, er übernimmt ja lediglich die Helligkeit vom Negativ... Farben sieht es ja nicht...

 

Die Maske dämpft den Kontrast, das ist klar. Aber eine Konstraststeigerung sollte ja machmabr sein. Wenn ich mich nicht irre, ist Printfilm ja eh schon recht steil... (wenn ich mich nicht irre...)

 

Rudolf

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Es geht mit gewissen kreuzpaarungen von farb-negativ und s/w prinfilm tatsächlich gar nicht. da muss man probieren.

 

die besten ergebnisse hat man mal erziehlt, mit kodak negativ und, jetzt kommts: orwo lichttonnegativ als positiv.

irgendwo hab ich noch die testreihen davon herumliegen

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Meist ist es aber hellgrün oder hellgelb, nicht wirklich weiß.

 

Na gut, ich habs natürlich nicht im direkten Sonnenlicht gesehen, sondern eher in einer dunklen Ecke beim Einlegen (Tageslichtspule), insofern kann ich das gar nicht 100% beurteilen, aber für mich sah das einfach ungewohnt hell aus. So hell, dass ich zuerst tatsächlich dachte, da ist noch ein (fast) weißer Vorspann als Allonge (z.B. wegen Lichtschutz) dran. Find ich interessant. Danke für die Bestätigung.

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Panchromatisch muss dieser Printfilm ja gar nicht sein, er übernimmt ja lediglich die Helligkeit vom Negativ... Farben sieht es ja nicht

 

Ein Farbnegativ kann ja z.B. blau oder rot gefärbt sein. Der Printfilm ist super blauempfindlich aber fast rotblind. Deshalb ist die fehlende Panchromasie eben doch ein Problem :)

 

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Nochmals zum Farbnegativfilm.

Ich sehe in der Verarbeitung der entwickelten Filme Probleme.

In 16mm habe ich die Arbeitskopie mit der Catozzo montiert und auf einem Abrolltisch mit Bildzählwerk dann die Negative nach Fußnummern angelegt und mit dem Hamannspalter und Presse nass geklebt. Das musste ich ersteinmal ausgiebig üben, denn beim Verschnitt wären auch vom Perfo-Ton 2 Bilder weg. Das Problem ist, die Klebung so hinzubekommen, dass in der Theaterkopie keine Blitzer entstehen!

Das passiert nämlich allzu leicht, wenn die Kittmenge nicht exakt die richtige ist. Es gibt beim Negativ wie auch beim Umkehrfilm dann kleine dunkle Streifen und Schlieren, die dann beim Positiv als Blitzer erscheinen...

Wir wollt ihr das bei S8 hinbekommen?

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Filme sauber verkleben war schon immer etwas delikat... so ganz ohne etwas zu sehen geht es wohl kaum...

 

Was ich aber eigentlich fragen wollte: lässt sich Color Printfilm eigentlich auch vernünftig zu SW entwickeln...? Das wäre dann für mich die ultimativ günstigste Lösung, SW Spielfilme zu kopieren:

 

2000Fuss ( ~600m) Printfilm kosten bei kodak knapp 270.-$... gesplittet sind das 1,2 Kilometer... dazu die billige SW Negativentwicklung...

 

Laufzeit bei 25 Bildern (ab DVD) so knapp drei Stunden... bin zu faul, es ganz genau auszurechnen...

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@st1600: Auch Herr Draser sagt, dass nur perfekt ausgeführte Hamann-Spalter Klebestellen in der S8-Kopie quasi unsichtbar sind. Klebestellen aus dem Leitzspalter und auch aus allen schleifenden Klebepressen sind wohl immer sichtbar. Selbst Hamann-Klebestellen mussten von ihm für wirklich perfekte Ergebnisse oft noch nachgerbeitet werden. Kurz: Man muss mit den Blitzern ggf. einfach leben. Für mich kein Problem, ich finde, solche Artefakte gehören dazu wie ein gelegentlicher Fussel, Lichteinfall oder kleiner Laufstreifen. Digitalos kopieren sich sowas extra mühevoll in ihre cleanen Videos :)

 

@Rudolf: Es wird gehen, aber ich bezweifle, dass das Ergebnis gut aussieht. Farbmaterialien (und sehr wahrscheinlich auch farbiger Printfilm) enthalten sehr viel weniger Silber als SW-Film. Du kriegst bei Colorprintmaterial in SW-Entwickler vermutlich einfach keine guten Schwärzen hin. Aber der Orwo-Printfilm ist doch auch saubillig, oder? Und der kann nun wirklich das fetteste denkbare Schwarz.

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Hallo Friedemann,

 

Leider finde ich bei Orwo keine Preise...

 

Natürlich, ich kann jederzeit SW Printfilm benutzen, den Kontrast über den Monitor steuern, das invertieren ebenfalls, aber lustigerweise ist bei Kodak derFarbprintfilm halb so teuer wie der SW...

 

Na ja, noch stellt sich die Frage ja nicht so dringlich...

 

Rudolf

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Hallo,

 

ich hatte das mit dem Hammann-Filmspalter so verstanden, dass das eine Bedingung wäre (aus mechanischen Gründen?). Hat jemand schonmal Motorklebepressen-geklebte Negativfilme kopieren lassen, ist das generell (abgesehen von den optischen Einbußen) möglich? Wenn die Haltbarkeit gegeben ist, sollte es doch gehen, oder? Denn eine fertige Kopie, die ich nicht mehr trocken kleben muss, wäre mir lieber.

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