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Atomkraft für alle! (?)


KINOMUSEUM

Empfohlene Beiträge

Vom Filmprojektor zum Atomreaktor.

 

Die Winde stehen für Deutschland günstig. Fukushima bleibt fernöstliche Exotik. Kernschmelzen und Endlagerkorrosionen sind Wunschdenken der Widerstands-Folklore.

 

Die Bundesregierung hat die Laufzeit unserer Kernreaktoren, die die sichersten der Welt sind, nahelegt. Ärzte gegen Atomenergie behaupten die deutschen Anlagen befinden sich auf nicht-erbebensicherem Gebiet.

 

Schilddrüsenkrebs beim Kind ist heilbar. Strontium 90 bleibt im Knochen. Cäsium in der Molke.

 

Kein Zivilist ist im Westen je durch einen Atomunfall verletzt worden. Nach 20 Jahren Forschung stellt die Weltgesundheitsorganisation fest, dass nur 56 Todesfälle unmittelbar auf den Unfall in Tschernobyl zurückzuführen seien, einen Reaktor, den die Sowjets nie hätten bauen dürfen. http://www.welt.de/welt_print/article2269515/Die-Atomenergie-ist-sicher.html

 

2002 stellte sich heraus, dass 16 Jahre lang Berichte des Betreibers TEPCO gefälscht und Inspektionen aus Kostengründen verschleppt worden waren. Alle TEPCO-Kernkraftwerke wurden daraufhin heruntergefahren. Am 16. Mai 2003 war die Überprüfung beendet, und die Anlage konnte erneut angefahren werden.[1]

 

Am 28. März 2007 berichtete das Wall Street Journal, dass TEPCO die Inbetriebnahme der Blöcke 7 und 8 um ein Jahr auf das Jahr 2013 bzw. 2014 verschoben hat. Als Grund wurde das Vertuschen eines Unfalls genannt.[2]

2002 stellte sich heraus, dass 16 Jahre lang Berichte des Betreibers TEPCO gefälscht und Inspektionen aus Kostengründen verschleppt worden waren. Alle TEPCO-Kernkraftwerke wurden daraufhin heruntergefahren. Am 16. Mai 2003 war die Überprüfung beendet, und die Anlage konnte erneut angefahren werden.[1]

 

Am 28. März 2007 berichtete das Wall Street Journal, dass TEPCO die Inbetriebnahme der Blöcke 7 und 8 um ein Jahr auf das Jahr 2013 bzw. 2014 verschoben hat. Als Grund wurde das Vertuschen eines Unfalls genannt.[2]

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fukushima_I

 

Wer entscheidet was und wer ist verantwortlich für die Risiken?

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Ein Lob dem Wikipedia-Beitrag. Präziser (und weitaus mehr) als alles, was ich heute in unglaublich drögen Fernsehsendungen erfahren habe. Wobei sich die 24-Stunden-Nachrichtenkanäle durchweg durch besonders hilfloses Personal auszeichneten. Von Hintergrund-Recherche keine Spur. Und: Sie lasen Agentur-Texte über aktuelle Entwicklungen noch zu Zeitpunkten ab, zu denen ihnen längst Bildmaterial von NHK (dem öffentlichen Fernsehsender Japans) zur Verfügung stand ...

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Das Kraftwerk ist (war?) aus den 60er und ist nicht längst nicht mehr auf neusten Standen und sollte deshalb auch diesen Monat vom Netz genommen werden....

Unsere Kernkraftwerke sind allerdings auch nicht die modernsten... aber Neubauten sind ja hier verboten worden ....

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  • 2 Wochen später...

In der Schweiz sollen jetzt "Die Simpsons" zensiert werden - wegen zuviel Satire gegen AKWs. Betrachtet man das Herumlavieren in Japan hat man den Eindruck, daß da vielleicht ähnliche Gründlichkeit am Werk war wie in Springfield; Zitat von Homer nach der Kernschmelze: "irgendwo muss hier ein Heft herumliegen, in dem steht, wie man das Ding bedient."

http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/nukular-das-wort-heisst-nukular-1/

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Ahh, die TAZ...die Bild für militante Bildgegner...

 

interessant auf dieser Seite ist nur eins, nämlich der Links zu diesem Video:

 

http://www.youtube.com/watch?v=GzDpG9rBs2Y

 

Ohne, dass ich ein Atomkraftgegner oder Befürworter bin, in diesem Fall ist Aufregung das falsche Mittel. Der Sekundärkreislauf sitzt hinter einem Dampferzeuger und steht in keinem Kontakt zu Radioaktivität. Wenn da ein Ventil streikt, ist das kein Grund, gleich die Nerven zu verlieren, sofern sich kompetente Menschen damit befassen, und kein, wahrscheinlich angelernter, ehem. Maschinist einer Autofähre...

 

Wenn Wikipedia recht hat, dann ist der Wirkungsgrad des Druckwasserreaktors, wie er in Brokdorf steht, geringer, als der eines Kohlekraftwerks...

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Betrachtet man die ganze Affäre sachlich und vorurteilsfrei, dann kommt dabei heraus, daß es einen Schuldigen gibt, der Ursache allen Übels ist. Das nicht die Technologie, sondern liberaler Börsenkapitalismus. Das reine Ausrichten auf den Aktionärswert führt zur Vernachlässigung sicherheitsrelevanter Vorgaben, zum unüberlegten Vorgang mit Technik.Und unqualifizierter Vorgehensweise im Störfall.

Da paßt das Simpsons Zitat ganz gut, weil der börsenwertnotierten Realität entnommen (Fortbildung kostet Geld)

Zitat von Homer nach der Kernschmelze: "irgendwo muss hier ein Heft herumliegen, in dem steht, wie man das Ding bedient."
.

 

Mein derzeitiger Vergleich kommt von einem Autounfall in Hamburg, bei dem ein VW Golf in eine Passantengruppe geschleudert wurde, und 5 Menschen zu Tode kamen.

Forderung: Moratorium -- softiges Fahrverbot für alle älteren VW Golf, da potentiell gefährlich. Entscheidung nach Untersuchung, ob diese sicher sind, ob sie wieder fahren dürfen, auf bundesdeutschen Straßen.

 

Bei dieser Betrachtung wird vergessen, warum der Wagen in die Gruppe schleuderte, er wurde von einem rasenden BMW, der eine rote Ampel überfuhr, gerammt.

 

Ist das jetzt die richtige Sichtweise? Lieber BMWs aus dem Verkehr ziehen, da potentiell sehr gefährlich?

 

Zitieren wir aus Bob Kinley's Cartoon "The story of Anyburgh, U.S.A." (dt. Auf der Anklagebank - das Auto)

Lassen wir das Automobil einmal weg, was zeigt sich dann? Ein rasender Mann!
Und in diesem Falle sogar ein unter Drogen stehender.

 

Aha. Hinter der Technik steckt der Mensch, im Falle der Atomkraft der Heuschrecken Anleger. Technologie in der Hand unter Drogen stehender (Geldgier) Personenkreise ist tödlich.

Kapitalismus ist Barberei.

 

St.

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Unabhängig vom Stromnetz Kino machen

 

Wie, bitte?

 

Ja. Erstens, Stromausfall berührt uns nicht. Zweitens, wir brauchen keine Gleichrichter. Drittens, die Notstromanlage ist in den Betrieb integriert. Viertens, reiner Gleichstrom für die Elektronik. Fünftens, gefahrlose Kleinspannung im ganzen Haus für Licht. Kraft nach Wahl Klein- oder Normalspannung.

 

Keller voller Akkumulatoren, Ladung mit Windrad, Solarzellen und einem kleinen Notbenziner. Selbstredend bleifreies Gerätebenzin. Stahlakkumulatoren halten hundert Jahre.

 

Der schönste Aspekt von Akkustrom ist der Normalbetrieb. Abtastung und Verstärkung mit reinem Gleichstrom, Bogenlampen an reinem Gleichstrom, Antrieb mit quarzgesteuerten Gleichstrommotoren. Wir stehen auf selber Stufe mit Aäton, Arri, und Panavision.

 

Warum denn nicht? Halogenlicht paßt besser zum Showbusiness als Sparlampenlicht. Wer dennoch die heißen Lämpchen nicht einsetzen will, betreibt gewöhnliche Glühlampen (die es immer noch gibt) oder halt Entladungslampen. Die gibt es auch für Kleinspannung (12 Volt). Es sind alle Möglichkeiten offen.

 

Wundervoll, wenn man mit Kohlenbogen projiziert. Der Innenwiderstand der Akkumulatoren ist genügend hoch, damit der Zündstrom nicht überbordet. Ruhiges Bogenziehen ist gewährleistet. Wunderbar, wenn man die Saallampen bis zum allerletzten Glühen ohne das geringste Flackern dimmen kann. Zauberhaft, wenn man seine Besucher mit Musik aus absolut nicht brummenden Lautsprechern verwöhnen kann. Ich denke gerade an

von Bert Kaempfert . . .

 

Damit stets alle Akku und Zellen miteinander geladen und entladen werden, schlage ich ein Abgriffregister vor. Das ist die gesamte Schaltung seriell und parallel mit massivem Kupfer, am besten im Vorführraum. Daran kann man die Energie für die Bogenlampen abgreifen, sagen wir mit 48 Volt Leerlaufspannung. Im Grunde genommen können wir mit der ganzen Anlage unter 50 Volt bleiben und so den Sicherheitsfaktor zu unseren Gunsten schalten. Niemand wird rechtlich etwas einwenden können.

 

Die Leistungsrechnung sagt, daß wir mit 48 Volt Mal 60 Ampère = 2,88 kW auskommen. Let’s make it an even Million, äh, nein, das gehört in Some Like It Hot, aber auf 3 kW aufrunden darf schon sein. Beim Stahlakku reden wir von 1,2 Volt Zellenspannung. Für 48 Volt allgemeine Spannung brauchen wir demnach 40 Zellen hintereinander. Für 60 Ampère genügte eine einzige Zelle, doch die wäre nach einer halben Stunde leer. Alles Parallele verlängert also die Entladung (und die Ladung). Zweckmäßig erscheint eine Kapazität von 600 Ah.

 

In Zukunft wird wohl alles mehr oder weniger dezentral umgesetzt werden. Kraftwerke sind vollkommen obsolet, so veraltet wie die Politik, wie das hirnrissige Bodenrecht und die verquere Haltung gegenüber der Arbeit. Meine Ansicht

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Kapitalismus ist Barberei?? Tschernobyl war in keinen Kapitalistischem Land, denn dann würde da ja jemand für die Konsquensen haften ...

 

Ich glaube ernsthaft nicht, dass das was mit dem Kapatilismus zu tun hat, denn die Sicherheitsvorschriften kommen von staatlichen Einrichtungen.

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Das oben verlinkte Video zeigt eines schön: auf einem Leitstand wird man nie hochqualifizierte Ingenieure sehen. Dafür ist der Job zu langweilig. Jedoch ist die Ausbildung zum Schichtleiter alles andere als einfach. Tagelang in Simulatoren alle Szenarien durchspielen, mehrstündige Simulatorprüfungen, wobei mind. eine einen Störfall einer hohen Stufe beinhaltet ... das ist kein Nebenerwerb und das ist gut so.

 

Die Störung im Video, möglicherweise ein Ventil, ist nicht gravierend. In anderen Anlagen würde sowas ohne Alarm in ein Log geschrieben werden mit einem Vermerk "mal überprüfen". In einer Hochsicherheitszone eines AKWs muss auch etwas banales (auch: Schraubendreher fehlt in Werkzeugkiste) beachtet und mitgeteilt werden.

Hier in der Schweiz im AKW Gösgen sind ja sogar die Eingänge und Zäune mit Radar und Erschütterungsmessgeräten abgesichert. Peinlich, wenn man im Winter auf dem Weg zum Leitstand auf dem Weg durch den Zaun auf Glatteis umfällt xD

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Danke an Stefan für seine Analyse, aber das Problem des Restrisikos bleibt.

Gerade mal 23% tragen die AKWs in Deutschland zur Stromversorgung bei. Für 23% dieses Risiko eingehen? Nein!

 

Rechnet man die gesamten Kosten (also auch die der Endlagerung) auf den Strompreis an, ist Atomstrom nicht mehr billig.

Das haben die Stromversorger in den 50er Jahren schon erkannt und wollten keine AKWs bauen. Die CDU machte ihnen dann ein Angebot, daß sie nicht ausschlagen konnten.

 

 

Gruß

 

Salvatore

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Im neuen Stern ist ein interessanter Beitrag zu dem Thema (teilweise auch Online zu lesen). Dort gibt es auch eine interessante Grafik:

http://www.stern.de/politik/ausland/atompolitik-nach-der-katastrophe-von-japan-kernkraft-spaltet-die-welt-1663930-infographic.html

 

In Deutschland stehen 17 AKWs.

Im Nachbarland Frankreich stehen 59 AKWs.

 

Während andere europäische Länder ihre AKWs nun auch auf den Prüfstand stellen, sagt Frankreich klipp und klar, dass dort nichts abgeschaltet wird. Selbst wenn Deutschland den sofortigen Ausstieg und das Herunterfahren aller 17 AKWs beschließen würde, bliebe das Restrisiko dieser 59 französischen Anlagen, die teilweise nicht weiter von Deutschland entfernt stehen, als Fukushima von Tokio.

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Einer ist immer der erste, aber dumm ist nur, dass es so aussieht, als wäre der eine für lange lange Zeit der erste. Der Brokdorfer Leitstandsschichtleiter hat in dem einen Punkt recht, wenn er sagt, dass all unsere Nachbarn Atome zerkloppen und wir daher von unserem persönlichen Atomausstieg wenig Früchte von tragen. Zumal der wegfallende Anteil des Atomstroms zunächst durch Zukäufe aus dem Ausland abgedeckt werden muss, bevor irgendwelche Windräder in die deutschen Mittelgebirge gepflastert werden.

Das ist dasselbe, als ob ich in meinem Garten auf einmal aufhöre, mein Obst und Gemüse zu spritzen, meine Nachbarn aber unbeirrt bei der Sache bleiben. Natürlich kann ich von mir erstmal behaupten, nicht zu spritzen, und meine Früchte daher in der Familie als Biofrüchte anpreisen. Wer garantiert mir aber, dass mein Garten nichts vom Nachbarn abgekriegt hat?

Zur Sicherheit kann ich ja bei meinem Nachbarn mal über den Zaun klettern, und ihm sein Giftmittel wegnehmen und ein paar Blumen zertreten, im übertragenen Sinne wäre das Atomkrieg mal anders.

 

Wir sitzen mit unserer Atomkraft in einer beschissenen Lage. Wir konnten bis vor einigen Jahren in Deutschland noch annehmen, dass, egal ob Bahn, Auto oder Atomkraftwerk, hohe Sicherheitsstandards eingehalten werden. Können wir das heute noch? Nein. Das Waggonmaterial der Bahn strotzt vor gravierenden technischen Mängeln, Autos müssen zurückgerufen werden, weil zuviel Elektronik mit zuviel Elektronik interferiert und die Atomkraftwerke, nun wer weiß das schon? Bisher waren die ganzen von den Medien aufgebauschten "Zwischenfälle" alle nur Kleingeld. Da ist halt mal ein Trafo in Brunsbüttel oder Krümmel abgeraucht...wow...ein einziger Trafo. Oder wie in Brokdorf eben die Ventilgeschichte. Trotzdem müssen wir aufgrund dieses allgemeinen Trends in der Gesellschaft zur Nachlässigkeit, zur Gleichgültigkeit und zur Verleugnung eben annehmen, dass es um unsere Atomkraftwerke auch nicht gerade gut steht.

Woher kommt dieser Trend? Das ist es, was ich mich frage...

 

Übrigens würde ich nichtmehr von Kapitalismus sprechen. Kapitalismus bedeutet nicht nur die Vermehrung/Erhaltung des Geldkapitals, sondern auch die auch die des Betriebskapitals und des Humankapitals. Ein sicheres Atomkraftwerk ist ein wertvolles Atomkraftwerk. Der Kapitalist sorgt durch Investition in sein Atomkraftwerk für dessen Sicherheit und Werterhaltung, genauso wie er durch Zahlung befriedigender Löhne und Gehälter die Motivation seiner Arbeiter und Angestellten aufrecht erhält. Dass der Kapitalist auf diese Weise eine soziale Facette gewinnt, ist ihm als Mittel zum Zweck gerade recht.

Woran wir zurzeit leiden ist Liberalismus, denn der beutet aus, was ihm unter die Finger kommt. der Liberalist weiß das, was der Kapitalist auch weiß, aber er kümmert sich nicht um diese Aspekte, solange er eine postive Gewinnbilanz ziehen kann, seine Ausbeute also gut ist. Sobald er sieht, dass er in einen Grenzbereich bei Null oder Minus gerät, bewegt er einige Stellrädchen, um die Effizienz seines Raubbaus wiederherzustellen. Der Liberalist geht damit an einem vernichtenden Limit, was dem Kapitalisten eben deshalb garnicht einfallen würde.

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Das ist ein sinnvoller Beitrag, die Frage auch von einer philisophische Warte zu betrachten - nach dem pragmatische, ökonomische, politische, rationelle und ingeneurwissenchaftliche Vorträge bisher leider in die Sackgasse führten.

Kurosawa - vielleicht der größte Filmautor neben Eisenstein - ist im Besitz einer solchen Weisheit, die selbst Entwickler von Atomprogrammen (Atomphysiker wie andererseits auch Politstrategen) dann im hohen Alter einholte.

 

Es ist das Recht der Jugend, Technik, Forschung, Trial & Error und politische Revolutionen voranzubringen. Und ganz sicher sind weder zentralistische Plandiktatur, liberaler oder sonstiger Kapitalismus, Militärdiktatur, Gottes- oder Überwachungsstaat von Dauer.

 

Aber auch ein gerechteres System, das gut möglich ist und kommen wird, ist kein Garant für die Bändigung der atomaren Geissel.

Ein Physiker sagte kürzlich: "die Kernkraft wird niemals beherrschbar sein".

Selbst wenn er irrte und uns höchste Sicherheit dank des Genius der Ingenieure und einer Weltregierung geschenkt würde, sind wir nicht berechtigt und imstande, Entscheidungen zu fällen, die auf tausende von Jahren einwirken und im Pannenfall die biologische Ausrottung zum Betriebsunfall oder menschlichen Versagen verklären.

Wahr ist: es gibt technisches Versagen. Eine Technologie, die nicht funktioniert. Und diese Funktion steht dann in Verbindung zur real existierenden Menscheit.

 

Was mich erschreckt, sind die derzeitigen Relativierungen der nachweislich "unkalkulierbaren" Bedrohung, sobald mit der weiten Aussenlage Japans argumentiert wird, oder wenn andere Länder mit ihren erdbebensichern Gebieten prahlen, und wenn die Japaner alles mit stoischer Ruhe über sich ergehen lassen (ist das nun japanische Kultur oder mehr die geistige Erosion durch zu viel Medienkonsum?). Und letztlich, wenn Regierungen in Russland und China sogar einen Ausbau befürworten.

 

Uns wurde erzählt, ein AKW-Gau sei statitisch 1x in 10 Mio. Jahren zu erwarten.

Viele wussten (oder ahnten) schon in den 70er Jahren, wie die Dinge stehen und demonstrierten z.B. in Brokdorf und später in Gorleben. Wasserwerfer, Tränengas und Knüppel waren die Belohnung seitens des "Sozialstaats" (der "Atom- und Beton-Börner" aus Hessen sei hier erinnert).

 

Aktuell wird in Fernsehreportagen gejammert, wie unangenehm die Umstellung vom AKW-Betrieb zu Etablierung von Windmasten, Windrädern, Wasserrädern oder Photovoltaik unser "Landschaftsbild entstellen" würden.

Als wenn nicht schon die Skylines der deutschen Nachkriegsarchitektur (Folgen des Bombenkriegs), der angestiegene PKW-Verkehr, massives Eindringungen von Werbung oder bimmelnde Mobilphones weit Schlimmeres angerichtet hätten.

 

Sofort abschalten, und zwar weltweit, ist die einzige logische Schlussfolgerung aus der Relation "1x in 10 Mio. Jahren" zur Realität: nämlich Tschernobyl und Fukushima in nur 25 Jahren, denen sich 10000 verstrahlte Jahre noch anschliessen werden.

http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelles/kw41/photovoltaik-statt-atomenergie-zwentendorf-wird-solarkraftwerk.html

 

Und was noch unberechenbarer und grössenwahnsinniger als Kernkraft ist, sind die schlummernden Kernwaffendepots weltweit. Auch hier wird man uns erzählen, dass nur 1x in 10. Mio Jahren ein kriegerischer Akt zu erwarten sei. - Der dann mit Sicherheit der erste und letzte sein wird...

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Hallo!

 

@ Micky:

 

Hab ich da was verpasst?

Tschernobyl war in keinen Kapitalistischem Land, denn dann würde da ja jemand für die Konsquensen haften ...

In einem kapitalistischen Land ist es zumindest aus der Erfahrung so, dass möglichst die Bürger für die Fehler von finanziell und somit auch politisch

machtvollen Wenigen haften. (siehe Finanzkriese!)

Im Kapitalismus (so, wie er leider derzeit betrieben wird) zählt nur der Profit, Menschenleben sind zu vernachlässigen, sofern es sich nicht erheblich nachteilig auf

den Profit auswirkt. Wenn es das Gesetz erlauben würde, würden die Unternehmen sogar ihren radioaktiven Müll in unsere Nahrungsmittel packen, um ihn

loszuwerden. Wichtig ist nur, dass es der Verbraucher nicht weiß! Dafür gibt

es ja zum Glück Spenden und "Büchergeschenke" (Bücher haben viele Seite, zwischen die man etwas stecken kann.)

 

zum Thema Atomkraft:

 

Wer sich einmal intensiv mit der ganzen Kette beschäftigt, also z. B. Abbau der Rohstoffe, Endlagerung, Demontage alter AKWs..., der bemerkt, wie wenig

Atomkraft etwas mit sauberer Energieerzeugung zu tun hat, wieviel CO2-Ausstoß tatsächlich beinhaltet ist und welche Kosten auf den Steuerzahler warten.

Atomkraft ist nicht nachhaltig und loht sich nur für die sehr wenigen in unserer Gesellschaft, die schon viel haben.

 

Gute Nacht

der Sebastian

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Hallo!

 

@ Micky:

 

Hab ich da was verpasst?

In einem kapitalistischen Land ist es zumindest aus der Erfahrung so, dass möglichst die Bürger für die Fehler von finanziell und somit auch politisch

machtvollen Wenigen haften. (siehe Finanzkriese!)

 

 

Sorry, aber ist ein schlechter Vergleich, denn eigentlich hat der Staat sich aus dem Markt (Prinzip Marktwirtschaft) rauszuhalten und dann hätten die eben auch die Konsequenzen tragen müssen.

Da aber der tolle Staat hier einfach eingreift, weiß diese Branche ja jetzt, das sie keine Rücksicht mehr auf einge Verluste machen muss.

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Fragwürdig ist, ob man es unseren Nachkommen zumuten kann, mit dem ganzen radioaktiven Müll leben zu müssen. Denn es geht ja nicht nur um eine Generation. Die Halbwertzeiten der verbrauchten Brennstäbe ist enorm hoch.

Auch die verstrahlten AKW's inklusive der verseuchten Städten sollten mit beachtet werden. Aber die Probleme wurden bewusst in Kauf genommen, es sind ja "nur" die Anderen, die noch in tausenden von Jahren damit Probleme haben.

Allein beim Anblick der verrottenden Fässer in der Asse bekomme ich eine Gänsehaut.

Das AKW in Japan ist mit Sicherheit nicht das letzte Problem was wir zu erwarten haben.

 

Haben die AKW-Betreiber sich einmal Gedaken gemacht, was passiert, wenn ein terroristisch gelenktes Flugzeug in ein AKW rast anstatt in ein Hochhaus?

Da braucht es keinen dritten Weltkrieg mit Atombomben, die vorhandenen AKW''s rund um den Globus reichen da völlig aus.

 

Claus-Dieter

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Haben die AKW-Betreiber sich einmal Gedaken gemacht, was passiert, wenn ein terroristisch gelenktes Flugzeug in ein AKW rast anstatt in ein Hochhaus?

Natürlich. Sicherheit gegen Flugzeugabstürze direkt in den Betonmantel des Reaktorgehäuses ist vorgeschrieben und wurde z.B. hier getestet:

 

 

Die Baulichen Massnahmen, zumindest hier in der Schweiz, halten einem Jumbo-Jet stand. Der äussere Mantel kann beschädigt sein, jedoch ist die Stahlhülle, die das Containment einschliesst, nach einer solchen Belastung noch intakt.

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Natürlich. Sicherheit gegen Flugzeugabstürze direkt in den Betonmantel des Reaktorgehäuses ist vorgeschrieben und wurde z.B. hier getestet:

In Deutschland leider nicht bei allen AKWs.

 

Die Baulichen Massnahmen, zumindest hier in der Schweiz, halten einem Jumbo-Jet stand. Der äussere Mantel kann beschädigt sein, jedoch ist die Stahlhülle, die das Containment einschliesst, nach einer solchen Belastung noch intakt.

Und was passiert bei Flugzeug Nr.2? Auch verschiebt sich die Wand im o.g. Video, was beim Betonmantel eines AKWs vermutlich nicht funktioniert.

Wohin also mit dieser Energie?

 

 

Gruß

 

Salvatore

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Und was passiert bei Flugzeug Nr.2? Auch verschiebt sich die Wand im o.g. Video, was beim Betonmantel eines AKWs vermutlich nicht funktioniert.

Wohin also mit dieser Energie?

 

Zu Flugzeug Nr. 2 kann ich keine bestätigten Aussagen machen, jedoch zur Verschiebung der Testwand:

Das Problem bei diesem Testaufbau war, das ist bekannt, die Anordnung der Betonwand vor dem Schienenende. Da die Führungsschiene fest verbaut ist, muss man sich nach der Höhe über Boden der Schienenkante richten und kann auch nicht ein all zu grosses Fundament bauen. Es musste gezeigt werden, was bei einem idealen Zusammenstoss zwischen einem Kampfjet und dieser Wand passiert. Die leichte Verschiebung lässt sich damit erklären, dass die Wand kein wirkliches, eingegrabenes Fundament noch eine Bauform hatte, die Energie effizient hätte in den Boden ableiten können. Man hat sie quasi "mal da hin gestellt". Durch die enorm hohe Massenträgheit der Wand, wurde diese nur leicht verschoben.

 

Die Struktur der aktuellen Reaktorgebäude, diese "Mohrenkopfform", besitzt von sich aus eine hohe strukturelle Stabilität. Die enorme Energie eines Flugzeugeinschlages (die Gesamtenergie wird über eine gewisse Zeit verteilt, was die Konzeption enorm vereinfacht) wird über die Hülle verteilt. Dadurch kann es zu Energieabsorbtion durch Verformung oder Kompression einzelner Betonschichten kommen. Ist die meterdicke Stahlbetonhülle in ihrer strukturellen Integrität sehr stark beschädigt, kann sie nur noch geringe Energien absorbieren, ähnlich wie ein Fahrradhelm nach einem Sturz. Da jedoch die innere Stahlhülle noch intakt ist, besteht noch ein gewisser Restschutz gegen Einflüsse von aussen, jedoch handelt es sich hier in der Regel noch um ca. 4cm Stahl oder äquivalenten Spannbeton. Spätestens dann müssen die Kernkraftwerke militärisch unterstützt und eindringende Flugobjekte ohne wenn und aber vom Himmel geholt werden. Soweit ich informiert bin, ist dies hier in der Schweiz der Fall, da über den AKWs ohnehin eine Art von Flugverbotszone existiert.

Fliegt nun ein Flugzeug in oder wird ein Anschlag verrichtet auf die Rohrleitungen zwischen Reaktorgebäude und Turbinenhalle, so wird bei einem Druckwasserreaktor keine nennenswerte Radioaktivität freigesetzt, da dieser Kreislauf nicht direkt mit dem Reaktorkern in Berührung ist. Die Energie wird über mehrere Dampferzeuger im Reaktorgebäude weitergegeben. Siedewasserreaktoren müssen diese Leitungen sowie die Turbinengebäude besonders schützen, da hier ständig radioaktiver Dampf und radioaktives Wasser in den Rohren fliesst. Zudem sind Ventile vorhanden, welche das gesamte Reaktorgebäude vom Rest der Anlage entkoppeln können, auch die Zu- und Abflussleitungen der Dampf- und Wasserversorgung.

 

Geschieht ein Anschlag auf die Generatorhalle oder die Netztransformatoren, wird die gesamte aktuell produzierte Dampfenergie vor den Turbinen direkt in die Kondensatoren geleitet und "vernichtet" (jedenfalls geschieht dies so in einem AKW hier in der Schweiz). So kann eine Überlastung und ein mögliches Sicherheitsrisiko vermieden werden. Diese "Vernichtung" der Dampfenergie geschieht unter einem enormen Lärmpegel in den Kondensatoren und Dampferzeugern - sehr eindrücklich.

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