Zum Inhalt springen

Empfohlene BeitrÀge

Geschrieben

Auf der HP von Blickpunkt:Film gefunden:

 

DVDs simultan zum Kinostart?

 

Mit einer radikalen Überlegung sorgte Barry Meyer, Vorstandsvorsitzender von Warner, fĂŒr Aufsehen in der Diskussion um die VerkĂŒrzung von Kinofenstern als Maßnahme gegen die Verbreitung von Raubkopien. Meyer kann sich vorstellen, Blockbuster kĂŒnftig simultan zum Kinostart auf DVD zu veröffentlichen. "In dem Moment, in dem ein Film irgendwo auf der Welt öffentlich aufgefĂŒhrt wird, kann man sich darauf verlassen, dass innerhalb weniger Tage illegale Mitschnitte in Asien, Osteuropa oder Russland auftauchen", so Meyer.

 

Kollegen teilen diese Überlegung, nicht zuletzt weil das Kino als Teil der Verwertungskette immer mehr in den Schatten des Heimvideomarktes rĂŒckt. Obwohl die Einspielergebnisse in den US-Kinos 2004 einen neuen Rekordstand von rund 9,5 Mrd. Dollar erreichten, verblasst diese Zahl beinahe angesichts der geschĂ€tzten 24,5 Mrd. Dollar an UmsĂ€tzen mit dem Verleih und Verkauf von DVDs und VHS.

 

"Zur Zeit ist das Kino noch die Spitze der Verwertungskette und Heimvideo der erste SekundĂ€rmarkt", so Meyer, "doch in einigen MĂ€rkten sollte dies gerade umgekehrt sein - Kino wĂ€re dort dann Mehrwert." Peter Chernin, Vorstandsvorsitzender von Fox, Ă€ußerte sich Ă€hnlich: "Wenn uns die UmstĂ€nde zwingen, uns zwischen einer erfolgreichen Verwertung im Kino oder auf Video zu entscheiden, dann ist es keine allzugroße Frage, welchen Weg wir gehen werden."

 

Trotz eines generellen Konsens mit seinen Kollegen gab Sony-CEO Michael Lynton jedoch zu bedenken, dass zu kurze Kinofenster viele potenzielle Zuschauer dazu bewegen könnten, auf den DVD-Release zu warten, anstatt zusĂ€tzlich Geld fĂŒr eine Kinovorstellung auszugeben.

 

Quelle: VideoWoche

Geschrieben

Manchmal möchte ich einfach nur -selbstzensiert- ! :twisted: :twisted: :twisted:

Geschrieben

WHAT DA FUCK...? :evil:

 

Hat dem Kerl niemand gesagt das Drogen gefÀrlich sind?

Wie wÀrs, verkaufen wir nÀchstens an unserer Kinokasse nicht nur die Eintrittskarten sondern fragen wir gleich:

"Sperrsitz, Loge oder lieber die die DVD?"

 

wahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!

:evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil:

Geschrieben

:( Da brauchen wir in Zukunft die TĂŒr gar nicht mehr aufzuschließen, können wir gleich die Projektoren in Folien einpacken, TĂŒcher ĂŒber die Sitze werfen, Popcornmaschine einmotten und umschulen.

Geschrieben

Und echte Heimkino-Fans kommen gĂŒnstiger an echte Kinotechnik ran und schnell werden GĂ€ste des Heimkinos feststellen, dass der Heimkinobesitzer etwas schöneres als DVD hat und schon wird Kino wieder populĂ€r. Es gibt eben Höhen und Tiefen. :wink:

Geschrieben

sollnse mal:

 

gleichzeitiger Start bedeutet SOFORT eine Super QualitĂ€t kostenlos aus dem Netz. dann gehen noch weniger ins Kino, sondern:Flatrate DSL und alles mit Bundesstart im Heimkino fĂŒr lau- dann kauft keiner mehr DVDs!!!

 

Also glaube ich nicht, dass sich das durchsetzen kann.

Geschrieben

Ich denke mal, das obige Zitat kann man in die Schublade "lautes Bellen" legen. Alles nur heisse Luft, Ă€hnlich wie die Maßlos ĂŒbertriebenen Zahlen die die Verluste durchs Raubkopieren wiederspiegeln sollen.

 

Gruß

Guido

Geschrieben
Auf der HP von Blickpunkt:Film gefunden:

Obwohl die Einspielergebnisse in den US-Kinos 2004 einen neuen Rekordstand von rund 9,5 Mrd. Dollar erreichten, verblasst diese Zahl beinahe angesichts der geschÀtzten 24,5 Mrd. Dollar an UmsÀtzen mit dem Verleih und Verkauf von DVDs und VHS. Quelle: VideoWoche

Schon seit dem vorletzten Jahr hat die Videoverwertung in Dtl. die KinoertrĂ€ge eingeholt. Wie groß aber die Spanne in USA sein soll gemĂ€ĂŸ obigem Zitat, wußte ich noch gar nicht.

Warum sollte man diese Tendenzen also nicht ernst nehmen? Bereits Jack Valenti hatte vor einem Jahr den Parallelstart von Kino- und Internet-Premiere gefordert!

 

Wir haben ja zurzeit auch die von MĂŒntefering angeschobene (Schein-)Debatte vom Turbo-Kapitalismus und den "Heuschrecken" unter den Finanzanlegern, deren Intellekt und Charakter in den dĂŒstersten Tönen gezeichnet werden.

So ist der heutigen Manager-Type auch kein langfristig angelegtes, auf Prestige und Glamour-Image beruhendes Investment zuzutrauen (wie einst den Hollywood-Tycoons L.B. Meyer, Samuel Goldwyn, Jack Warner usw.), sondern schnellstmöglicher Profit innerhalb eines sich rasant verkĂŒrzenden Produktzyklus.

Das Geld wird schnell eingenommen, wild damit spekuliert, aber selten eine auf die Zukunft und Stetigkeit der eigenen Filmproduktionsfirma und ihres Contents zielende Investition getÀtigt.

Das Ergebnis ist dann - wenn nicht endlich der Staat durch Reglements eingreift wie bspw. in Frankreich - die Erosion des bedeutendsten Teils der Unterhaltungsindustrie (nÀmlich Kino) und deren Diskreditierung durch hÀusliche Surrogatleistungen (DVD, Video, Video in Demand).

 

Das schĂ€digt ganz bedeutend die Lebenskultur, den Gemeinsinn und den Austausch von Menschen und fĂŒhrt in einen Wirtschaftsstaat von irgendwann Orwell'schem Ausmaß - ich finde das nicht ĂŒbertrieben.

Es ist auch sehr unglĂŒcklich, wie selbst der HDF immer wieder in der Frage der Auswertungsfenster Kompromißbereitschaft zeigt, anstatt den ProduzentenverbĂ€nden beinhart den Fehdehandschuh vor die FĂŒĂŸe zu werfen.

Einige Produzenten werden dann zwar (vorĂŒbergehend und aus Protest) aus dem ErstauffĂŒhrungsfenster "Kino" aussteigen, andere indessen werden sich auf eine VerlĂ€ngerung des Kinofensterns einlassen und ihren Produkten einen besseren und langfristig lukrativeren Absatz bescheren. Das könnte dann hoffentlich Schule machen und eine Umkehr herbeizwingen.

 

Zumindest wĂ€re das meine Hoffnung. Einen anderen und milderen Lösungsweg vermag ich nicht zu erkennen, wenn nicht bald etwas geschieht, was dem Kino seine ExklusivitĂ€t zurĂŒckgibt. :evil:

  • 1 Jahr spĂ€ter...
Geschrieben

Blickpunkt:Film zitiert ein Videobranchenmagazin, einige Passagen daraus:

 

40 Prozent Verlust fĂŒr Kinobetreiber

 

Die einstige Regel, einen Film erst sechs Monate nach seinem Kinostart auf DVD [...] zu bringen, ist schon lange passĂ©. Mittlerweile ist ein viermonatiges Kinofenster ĂŒblich. Eine internationale Studie zeigt laut "Welt" nun auf, wer die Gewinner und die Verlierer einer weiteren FensterverkĂŒrzung wĂ€ren. So prognostizieren Forscher der Bauhaus-UniversitĂ€t Weimar, der Londoner Cass-Business School und der US-UniversitĂ€t Missouri-Columbia den Kinobetreibern im Durchschnitt Einnahmeeinbußen von 40 Prozent, wenn die Studios bei einem gleichzeitigen Filmstart fĂŒr Kino, DVD-Verleih und Video-on-Demand den jeweiligen Titel nach nur drei Monaten in den Kaufhandel bringen wĂŒrden. FĂŒr die Studios hingegen wĂŒrde dies eine Umsatzsteigerung von bis zu 16 Prozent bedeuten.

 

[...] Doch schon heute haben Kinobetreiber damit zu kÀmpfen, dass mit dem alleinigen Verkauf der Eintrittskarten kein Gewinn erwirtschaftet werden kann. Erst mit dem Verkauf von GetrÀnken und Popcorn können sie den Verlust von durchschnittlich 57 Cent pro verkaufter Eintrittskarte wieder ausgleichen.

 

FĂŒr die Studie wurden 1.770 Konsumenten in den USA, Deutschland und Japan befragt. Die komplette Studie soll im Oktober im "Journal of Marketing" erscheinen.

 

Quelle: VideoMarkt

 

 

Aus: http://www.mediabiz.de/newsvoll.afp?Nnr=227620&Biz=dv&Premium=N&NL=FID&uid=m19265

Geschrieben

wasn blödsinn, wenn ich mir die qualitĂ€t der sachen aus dem netz anschau ist eh schon dvd qualitĂ€t keine seltenheit mehr. nur komisch das dies nicht zu erreichen ist mit abfilmen von presse oder normalen kinovorstellungen. wer saugt aber heutzutage noch großartig filme aus dem netz, wenn man sich auch gleich alles im web 2.0 anschauen kann?

 

davon ab, glaub ich eh noch das kino die beste werbung fĂŒr einen film ist.

 

ich hör schon den spot im radio: "wir haben heute mal wieder das beste aus den neuen 350 dvds probegesehen" *umschalt*.

Geschrieben
Blickpunkt:Film zitiert ein Videobranchenmagazin, einige Passagen daraus:

 

 

... sowohl "Blickpunkt: Film" als auch das "Videobranchenmagazin" zitieren den WELT Artikel vom Freitag, 23.2. - das "original" hier im ganzen wortlaut:

 

http://www.welt.de/wirtschaft/article73...usern.html

 

Das Bild stellt ĂŒbrigens die programmanzeiger des EUROPA-Palastes in Frankfurt/Main an der hauptwache dar ...

Geschrieben

Beschwerden bitte endlich einmal an Blickpunkt:Film weiterreichen: nicht zum ersten Male zitiert man dort SekundĂ€rquellen, die offenbar der Red. keiner autorenrechtlichen ÜberprĂŒfung wert sind.

Geschrieben

Vor ein paar Jahren hieß es, das Internet macht BĂŒcher ĂŒberflĂŒssig, heute heist es dafĂŒr: In Zukunft alles auf DVD, das macht das Kino ĂŒberflĂŒssig. Und beide leben noch, sowohl die BĂŒcher als auch das Kino. Außerdem war der Protest gegen die Machenschaften der Filmverleiher bisher sehr erfolgreich.

Geschrieben

Ein bißchen unangenehm ist das fĂŒr die klassische USA->Europa Schiene schon. Beim ĂŒblicherweise frĂŒheren USA/UK Start kann sich ein Film den nötigen Bekanntheitsgrad erwerben, um dann in Deutschland gleich auch als DVD verfĂŒgbar zu sein. Allerdings bin ich schon ziemlich sicher, dass das ne MilchmĂ€dchenrechnung wird. Die DVD-VerkĂ€ufe werden sicherlich gut sein, aber in Verbindung mit den dann massiv einbrechenden Kinoeinnahmen ein Nullsummenspiel werden. Das wird bestenfalls bei Flops wie Eragon vielleicht Sinn machen, um wenigstens die DVD VerkĂ€ufe noch halbwegs hoch zu kriegen. Ich frage mich allerdings, warum die Veröffentlichungstermine der DVDs in solchen FĂ€llen nicht einfach 'verschweigt'. Es gibt doch keine objektiven GrĂŒnde, warum man den Leuten schon zur Kinolaufzeit sagen muss, dass die DVD in 2 Monaten rauskommt.

 

- Carsten

Geschrieben
Als das Hirn verteilt wurde, waren gewisse Herrschaften wohl Pipi :twisted:

@carstenk, das stimmt wohl auch hier wieder :twisted:

Ich will nicht unken, aber ich habe das GefĂŒhl, das gute alte Kino geht so langsam den Bach runter :cry: :cry: :cry:

Peter

Geschrieben

Der Hintergrund ist wohl, wie schon mal im Forum geschrieben, der Antrieb, einen Film zu machen. In den USA ist es einfach die durchschnittlich gute Rendite von ca. 15%. Film wird also aus dem Grund gemacht, Geld zu verdienen. So gut wie keine kĂŒnstlerische Absicht.

Daher ist es wurscht, woher die Rendite kommt.

Europa ist anders.

Und die US-Verleihe mĂŒssen diese Schiene auch in Europa vertreten.

Ich erinnere an die Situation vor einigen Jahren, als es um die europÀische Filmförderung ging.

Die 90% US- Dominanz reichte wohl nicht, es wurde versucht, die europÀische Filmförderung platt zu machen. Dank m.W. Frankreich ist das gescheitert.

Jens

Geschrieben

Als Filmstudio oder Verleiher mit immer teurer werdenden Produktionen und Vetriebskosten ein schrumpfendes Vermarktungssegment zu subventionieren wĂ€re betriebswirtschaftlicher Wahnsinn. Allen AnsprĂŒchen an die kulturellen AnsprĂŒche zum Trotz sind es nunmal die Studios, die die Filme produzieren. Wenn ich als Verantwortlicher die Einnahmenentwicklung bei der Kino- und DVD Verwertung nebeneinanderstellen wĂŒrde, mĂŒsste ich entweder entsprechende Maßnahmen ergreifen oder gehen. Wir reden hier ja nicht nur davon, dass die unverschĂ€mterweise mehr Profite aus der DVD machen wollen, sondern auch davon, dass die Kinoverwertung immer weniger einbringt.

 

Der Kinoniedergang in der westlichen Welt hat nicht erst mit der DVD begonnen, sondern mit der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg. Damals war Kino ein singulÀres Erlebnis. Heutzutage muss sich das Publikum gelangweilt bis erschöpft zwischen mehreren Freizeit-Optionen entscheiden. Mittel- bis langfristig helfen da auch Sensationserfolge wie Titanic oder HdR nicht.

Ich gehe nur deswegen so hĂ€ufig ins Kino, weil unseres hier gleich um die Ecke ist und Aufwand und Preise so sind, dass ich bereitwillig 'planlos' hingehe, um mir auch unbekannte Produktionen anzusehen. 20km ins nĂ€chste Multiplex dagegen wĂŒrde ich nur fĂŒr bestimmte Filme fahren, die ich mir explizit aussuche und mit Bekannten anschaue. Das lief in der Vergangenheit faktisch auf 3-4mal im Jahr hinaus.

 

Da aber nun die gleichen Filme mit 2-4 Wochen Verzögerung auch hier laufen, fahre ich bestenfalls noch nach Köln ins Kino, um Bekannten da mal 'nen Gefallen zu tun'. Das sind weiterhin 3-4mal im Jahr, wÀhrend ich hier vor Ort 1-2mal die Woche im Kino bin.

Nebenbei habe ich DVD und Beamer, aber das Sehverhalten damit ist bei mir komplett anders. Das lĂ€uft mehr auf eine Art 'Nachbehandlung' der frĂŒher im Kino gesehenen Filme hinaus. Oder notfalls halt solche, die man im Kino nicht gesehen hat.

 

- Carsten

Geschrieben
Ich gehe nur deswegen so hĂ€ufig ins Kino, weil unseres hier gleich um die Ecke ist und Aufwand und Preise so sind, dass ich bereitwillig 'planlos' hingehe, um mir auch unbekannte Produktionen anzusehen. 20km ins nĂ€chste Multiplex dagegen wĂŒrde ich nur fĂŒr bestimmte Filme fahren, die ich mir explizit aussuche und mit Bekannten anschaue. Das lief in der Vergangenheit faktisch auf 3-4mal im Jahr hinaus.

 

Wenn hier noch ein vernĂŒnftiges am Platz wĂ€re wĂŒrde ich mich auch öfter mal dort blicken lassen. Der nĂ€chste Abspielbunker ist noch weiter entfernt als bei dir. Da kommt selbst der Kauf von einer DVD auf Widescreen, Directors Cut, mit Diamantenbox und Bonus DVDs billiger. FĂŒr Leute die weiter draussen wohnen lohnt sich Kino nicht mehr, 50,-€ fĂŒr einmal Kino fĂŒr zwei Personen wiegen auch die gĂ¶ĂŸere PrĂ€sentation nicht auf. So wird es bei mir gar nur einmal in 3-4 Jahren.

Geschrieben
...Ich frage mich allerdings, warum die Veröffentlichungstermine der DVDs in solchen FĂ€llen nicht einfach 'verschweigt'. Es gibt doch keine objektiven GrĂŒnde, warum man den Leuten schon zur Kinolaufzeit sagen muss, dass die DVD in 2 Monaten rauskommt.

...

 

Stimmt. Es gibt dafĂŒr keine objektiven GrĂŒnde. Aber eigentlich muss man das den Leuten gar nicht mehr explizit sagen oder gar verschweigen. Denn die wissen es doch schon lĂ€ngst, wann die DVD des Films kommt, noch bevor der Film ĂŒberhaupt produziert wurde :wink:

Geschrieben
...Nebenbei habe ich DVD und Beamer, aber das Sehverhalten damit ist bei mir komplett anders. Das lĂ€uft mehr auf eine Art 'Nachbehandlung' der frĂŒher im Kino gesehenen Filme hinaus. Oder notfalls halt solche, die man im Kino nicht gesehen hat...

 

So in etwa halte ich das mit meinem Silberscheibenkonsum auch. Ich gehe sehr gerne und sehr hÀufig ins Kino. Allerdings muss dann die Technik im Kino stimmen. Kein gutes Bild, kein guter Ton = null Umsatz mit mir. LÀuft ein Film, der mich interessiert, in einem schlechten Saal, dann warte ich auf das DVD-Release. Hinzu kommt auch, dass leider sehr viele wirklich tolle Filme hierzulande erst gar nicht ins Kino gebracht werden. Solche Produktionen kann man dann nur auf den einschlÀgigen Filmfestivals beÀugen - oder eben auf DVD.

Geschrieben

Ein Problem ist auch, daß die Filme zu eintönig und vorhersehbar sind.

 

Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber bei 95% aller Trailer oder Ausschnitten neuer Filme im TV habe ich das deutliche GefĂŒhl, daß ich den Film nicht mehr sehen muß bzw. schon vorhersehen kann, wie er lĂ€uft & gemacht ist. Leider bestĂ€tigt sich das meistens, zwischen den Trailer-Highlights steckt mehr oder weniger FĂŒllmaterial, um auf 104 Minuten zu kommen.

 

Mag auch an der immergleichen blödbrĂŒllenden Machart der Trailer liegen, bei meinem letzten Kinobesuch sah ich hintereinander "300" und noch irgendeinen Pseudohistorienschinken, die gleichen Turboschnitte, das gleiche Sounddesign fĂŒr Taube und die gleichen ausgefressenen, bleiern schweren, totalverfremdeten Computerbilder. Das stumpft ab.

 

Bei Komödien gibt es seit Jahren scheint's nur noch gehobenen FÀkal- und Genitalhumor einerseits oder eine schwererttrÀgliche Haha-Beziehungs-Lustigkeit, die sich an ungebildete Frauen unter 30 richtet, die ihre Freunde/EhemÀnner usw. hineinzwingen.

 

Ein intelligenter Film wie z.B. PANS LABYRINTH, der auf mich ganz anders wirkte und endete, als es aufgrund der Werbung/Berichterstattung zu erwarten war, ist da wirklich wie ein Treffer im Lotto.

 

Film ist immer Industrie gewesen, aber was das Mainstreamkino auf die Dauer tötet, ist der Versuch, es allen recht zu machen, die Angst, den Zuschauer auch nur minimal zu ĂŒberfordern und etwas anderes zu wagen als eine Fortsetzung nach der nĂ€chsten.

 

Beim Lesen dieses Threads kam mir der Gedanke, daß es vielleicht gar kein wirklicher Verlust sein muß, wenn die Major-Content-Verwertungs-Konzerne diese Auswertungsform aufgeben oder marginalisieren. Es ist eine andere Kino-Kultur (nicht im Sinn von "Hochkultur") denkbar, bei der das Sehen von Filmen sich wieder von der Geisterbahn löst und zum GeschichtenerzĂ€hlen mit Inhalt zurĂŒckfindet. Sicher gĂ€be das keine flĂ€chendeckende Kinolandschaft mehr, aber wer ein schmackhaftes Essen genießen will, findet vielleicht an einer kleinen Zahl von Lokalen, in denen gut gekocht wird, mehr Gefallen als an Fastfood-Filialen an jeder zweiten Ecke.

 

Ich gehe gern ins Kino und möchte viele gute Filme sehen; anspruchsvolle und triviale, Arthouse und Trash, aber der immergleiche Junkfood-Brei, der mir aus dem Programmheft entgegenquillt, macht es fĂŒr mich gut nachvollziehbar, daß junge Leute keine besondere emotionale Bindung an den Erlebnisort Kino mehr entwickeln.

Und wie hier schon richtig bemerkt wurde, alle paar Jahre ein HERR DER RINGE oder Tarantino-Film reißen es nicht heraus.

 

 

Ach ja, es wird auch immer schwerer, Mainstream-Filme ohne engen Kontakt mit der sich ausbreitenden Proll-Kultur zu sehen. Ich brauche keine klostermĂ€ĂŸige Stille im Kino, aber die völlige RĂŒcksichtslosigkeit eines wachsenden Anteils der Besucher ist schon eindrucksvoll.

Kein Bewußtsein mehr dafĂŒr, daß das permanente Absondern von "Mundstuhl" aus dem Hirnkastl ins Kino irgendwie die anderen stören könnte - wieso, macht man beim Fernsehen doch auch? - es wird mit Essen um sich geschmissen, daß eine Horde tollwĂŒtiger Wildschweine ihr VergnĂŒgen hĂ€tte. Kino - dafĂŒr werden Filme gemacht.

Geschrieben

Im Großen und Ganzen muss ich @magentacine beipflichten. Das ist auch meine Erfahrung der letzten Jahre: Mainstream wird immer schlechter. Vielleicht war er ja auch noch nie gut. Ich weiß es nicht. Sehr schade finde ich es, dass kaum ein Verleih oder Kinobetreiber die Courage hat, mal gegen Mainstreamkost zu steuern und wieder richtig gute, außergewöhnliche Filme zu zeigen. Ich finde es einfach nicht richtig, dass die guten Filme nur auf Festivals gezeigt werden und danach ein trauriges Dasein auf DVDs fristen.

 

Und aprops "vorhersehbar": auch ich habe mir PANS LABYRINTH angesehen. Obgleich der Film vom Produktionsdesign, Kameraarbeit und Filmmusik höchst ungewöhnlich war, war er fĂŒr mich doch vorhersehbar. Möglicherweise konsumiere ich einfach zu viele Filme :wink: Und ein Bemerkung ganz am Rande: eine Freigabe ab 16 Jahren halte ich persönlich nicht fĂŒr richtig. Die BrutalitĂ€t, die hier gezeigt wird, sollte eigentlich die JugendschĂŒtzer aufhorchen lassen! Meine persönliche Meinung.

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto fĂŒr unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

FilmvorfĂŒhrer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem GerĂ€t speichern und/oder abrufen
  • DatenĂŒbermittlung an Partner, auch n LĂ€nder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse ĂŒber Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem GerĂ€t bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen fĂŒr diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. DarĂŒber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die ĂŒbermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. WeiterfĂŒhrende Details finden Sie in unserer  DatenschutzerklĂ€rung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.