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Aus für Berliner Royal Palast

 

Der nach dem Mauerfall stattgefundene Strukturwandel im einst üppigen Kinobestand der Berliner Westcity setzt sich fort: Jetzt hat auch der Royal-Palast, in dem bislang zur Berlinale die Wettbewerbsbeiträge wiederholt wurden, seinen Betrieb eingestellt. Das Center mit fünf Kinos und der größten Leinwand Europas gehörte bis Anfang 2003 zur Ufa-Kinokette und wurde dann qua Managementvertrag bis 31. März 2003 von Kieft & Kieft betrieben. Seitdem hatte man mit einer Niedrigpreispolitik von 4,99 Euro pro Karte vergeblich versucht, Zuschauer anzuziehen. Der Insolvenzverwalter des Royal Palasts, Jens-Sören Schröder, sah keine Chance für den Fortbestand der Kinos. Übernahmeverhandlungen mit dem einzigen Interessenten, der Stuttgarter Kinostar-Gruppe, blieben erfolglos. In Berlin verbleibt nunmehr rund um die Gedächtniskirche neben einigen Theatern mit bis zu vier Sälen lediglich der UCI Zoo-Palast mit neun Sälen als einziges Großcenter. Anfang März dieses Jahres war bereits in Aachen der bis 2003 ebenfalls zur Ufa Kino-Gruppe gehörende Eden-Palast geschlossen worden. Ferner musste vor wenigen Tagen der Aachener Ufa-Palast aus bautechnischen Mängeln den Spielbetrieb einstellen.

 

Quelle: Blickpunkt:Film

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Der Insolvenzverwalter des Royal Palasts, Jens-Sören Schröder, sah keine Chance für den Fortbestand der Kinos

 

vorher stand hier, dass ich mich über den namen, dess insolvenzverfalters aufgeregt hat, was aber im nachhinein nicht gut war. punkt

 

wieso um himmels willen, wird ein, so wie es aussieht, traditionshaus geschlossen?

ist es nicht ein wenig hirnrissig, ein haus zu schließen, in dem die Berlinale stattfindet??

 

muss jetz ein ereigniss dieser art in ein 08/15 multiplex umziehen, dass nicht in der lage ist, im, wie in der berlinale üblichen überblendtechnik zu spielen??

 

DANKE, an die, die daran schuld sind

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Toller Beitrag, TK-Chris!

:shoot3:

Vor allem der traurigen Nachricht so angemessen.

 

NACHTRAG: TK-Chris hat seinen tollen Vor-Thread nach meinem hier EDITIERT und eine völlig andere Aussage verpasst. :? Damit ist der Quatsch zwar vom Netz, aber ich darf das wohl ein ziemlich merkwürdiges Forumsverhalten finden, Herr TK-Chris, oder?

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Wenn jemand es sich leisten kann im ganzen jahr miese zu machen nur um die berlinale zu spielen?

 

Jetzt dem Insolvenzverwalter die Schuld zu geben ist ja nun wirklich schwach. Der kommt erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, der kann an den Tatsachen und der Situation nichts machen. der wickelt nur ab, das ist sein Job.

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ich kenne dieses Kino zufällig :wink: auch. Und muss sagen, dass

dieses einer der schlechten in Berlin ist (war).

Tja, wer nicht mit der Zeit geht .....

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ich kenne dieses Kino zufällig auch. Und muss sagen, dass

dieses einer der schlechten in Berlin ist (war).

Tja, wer nicht mit der Zeit geht .....

 

Sorry, ich war gut 2 Jahre nicht mehr da, neige aber trotzdem dazu, vehement zu widersprechen. OK, der Renovierungs-, um nicht zu sagen Sanierungsstau war unübersehbar, die kleineren Säle ohnehin 'ne Katastrophe, ändert aber nichts daran, daß der große Saal ein absoluter Klassiker und ein Traumkino ist bzw. war. Die Bildwirkung dieser Leinwand in diesem Raum war schlichtweg wunderbar.

 

Ein dunkler Tag für's Berliner Kinoleben, ach was, ein dunkler Tag für's Kino schlechthin!

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Hallo OP,

 

warum merkwürdiges Forumsverhalten? Ich hab zwar nicht gelesen, was TK-Chris vorher geschrieben hat, aber sei doch froh, wenn er nochmals seine Meinung überdenkt und korrigiert. Mache ich auch so, wenn ich merke, dass ich womöglich daneben liege 8)

 

Gruß

 

Martin

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Hallo OP,

 

warum merkwürdiges Forumsverhalten? Ich hab zwar nicht gelesen, was TK-Chris vorher geschrieben hat, aber sei doch froh, wenn er nochmals seine Meinung überdenkt und korrigiert. Mache ich auch so, wenn ich merke, dass ich womöglich daneben liege 8)

 

Gruß

 

Martin

 

 

Man ändert Postings nicht mehr inhaltlich wenn jemand bereits darauf reagiert hat. Das Ergebnis ist das OP dastand wie ein Idiot, weil sein Posting nunmehr vollkommen am Thema vorbeiging. Das ist schlechter Stil.

Mein Posting ist auch betroffen :?

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Toller Beitrag, TK-Chris!

:shoot3:

Vor allem der traurigen Nachricht so angemessen.

 

NACHTRAG: TK-Chris hat seinen tollen Vor-Thread nach meinem hier EDITIERT und eine völlig andere Aussage verpasst. :? Damit ist der Quatsch zwar vom Netz, aber ich darf das wohl ein ziemlich merkwürdiges Forumsverhalten finden, Herr TK-Chris, oder?

 

darf ich denn nichts korrigieren, wenn ich selber merke, dass ich über die grenzen geschossen bin???

nein? darf ich nicht?

ach, das ist aber schade, dann hab ich etwas verbotenes getan, hach bin ich böse! *ironie ende*

 

außerdem darf ich ja meine postings ändern, die ich im zorn über andere dinge ein bisschen zu wirsch und auch falsch liegend verfasst habe...

 

nachtrag: und ich denke, es ist besser, wenn man seine fehler einsieht, als sie einfach stehen zu lassen und zu behaupten, alles hätte seine richtigkeit

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Hallo Traumtänzer,

 

da stimme ich Dir zu. Ich ändere meine Beiträge ja auch meist, bevor eine neue Antwort kommt. Sonst macht es ja keinen Sinn, da diejenigen, die schon die ersten Threads gelesen haben, nicht noch mal von oben anfangen zu lesen. Dennoch ist Einsicht und Korrektur besser, als die ursprüngliche Nachricht stehen zu lassen, da sie ja auch von nachfolgenden Lesern gelesen wird.

 

Zu OP: Was ist das für eine Umgangsform, im Forum auf andere visuell sichtbar zu schießen? Hier hört Ironie auf und wird bestimmt auch nicht als Ironie aufgefasst.

 

So nun sind wir alle am Nest vorbeigeflogen, das eigentliche Thema hieß "Kinosterben" :-)

 

Gruß

 

Martin

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Ich würde und habe nicht auf TK-Chris geschossen, sondern nur auf den Quatsch, den er da verzapft und anschließend editiert hat. Hallo? Das ist ein Smily gewesen! Smile = Grinsen! Alles klar? Ich bleib' dabei: nachträglich so zu editieren, daß ein völlig anderer Sinn dabei rauskommt, kann nicht im Sinne des Forums sein. Dann lieber nochmal posten und Einsicht artikulieren.

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Ich bleib' dabei: nachträglich so zu editieren, daß ein völlig anderer Sinn dabei rauskommt, kann nicht im Sinne des Forums sein.

Ist es auch nicht :)

Editieren ist nur zum verbessern seiner Rechtschreibfehler gedacht.

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Also ich fand das mit dem Namen des Insolvenzverwalters richtig witzig und gut. Außerdem darf man die Wahrheit sagen. :D

Gruß neskino

  • 2 weeks later...
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Ich habe in Paris im Broadway Kino im Stadtteil Passy 1977 STAR WARS (Krieg der Sterne) in 70 mm auf der Spaciovision-Bildwand von Raynald Bassi gesehen und die hatte 380 qm und war aus 1420 Bändern gespannt ähnlich wie bei Cinerama früher. Die große qm Zahl kam von der Bildwandkonstruktion mit 180 grad Wölbung und gleichzeigit 90 Grad schräg nach hinten gespannten Bändern zustande. Eine etwas merwürdige Konstruktion aber mit besonders 3 D ähnlichen eindrucksvollen Bild. Mit DP 70 und Philips Vorverstärker, der Rest war High End Tonanlage mit Mischpult im Saal, den besten 70 mm Ton, den ich bis dahin gehört hatte.

Die gleiche Anlage war auch im Cinema Variete in Brüssel eingebaut. Den gleichen Film habe ich kurz danach im Royal in Berlin gesehen, dunkles Bild und kaputten dumpfen Ton (Kanal 5 links außen war ganz ausgeschaltet). Hat sich danach was geändert in Berlin mit den Filmfestspielen?? Wenn als Riech Kino da nichts mehr investiert hat, kann man sich doch nicht wundern, wenn in der gleichen Stadt neue noch funktionierende Anlagen laufen. Und wenn schon keiner die alten 70 mm Kopien dort spielt, erst recht nicht.

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Da ich mich mit dem Fall Royal-Palast seit zwei Jahren intensiv beschäftige (und das Haus seit 30 Jahren kenne und trotz der desaströsen Betreiber seit 1976 eben doch vergöttere), ärgern mich ein wenig die Streitigkeiten meiner Vorredner, zumal gar nicht klar ist, worum es geht, und was wer eigentlich will, zumal jetzt Akteure, Ideengeber und Investoren gefragt sind.

 

Tatsache ist, und dies hörte ich auch im Europacenter bei meinem dortigen Gespräch, daß der Insolvenzverwalter nicht in der Lage war, einen neuen Betreiber für das einzigartige Kinoensemble zu finden. Allenfalls - so des Insolvenzverwalters Presseverlautbarungen - bekundete er seinen Stolz, die anderen, eher unbedeutenderen Häuser der UFA (jedoch kostengünstiger zu betreiben und halbwegs renoviert) in einem Auffangfond nunmehr "in gute Hände" (nämlich CineStar) gegeben zu haben.

Auf CineStar hoffte man dann überall viel zu lange, realiter aber waren die Kiefts nie an diesem Haus interessiert. Vor etlichen Jahren hatte Flebbe von der CinemaxX-Gruppe zwar noch Interesse gezeigt (als die City-West noch Hauptkinoregion Berlins war), verwunderlicherweise aber verlängerte das Europacenter den Mietvertrag mit der UFA, was ich für einen Fehler halte, wiewohl Flebbe heute auch nur noch bedingt Traditionskinos aufrechterhält. Zumindest hätte Flebbe aber bei Übernahme renoviert und man hätte jetzt 2004 eine bessere Ausgangslage für eine Neuvermietung!

Nachdem ich kürzlich mit zwei Kinogruppen sprach, wurden Bedenken über den Willen des Europacenters geäußert, das Kino aufrechtzuerhalten: erst einmal müsse dessen Bauantrag (für Textilflächen Deckeneinziehungen zu beantragen) abgewartet werden, sowie diese scheitern sollten. Diese Einschätzung und diese kalte "Abwarten" halte ich für einen verheerenden Irrtum, zumal der jetzt bevorstehende mögliche Umbau aus meiner Sicht eine Notreaktion des Centers gegen den Leerstand und unfähige Kinobetreiber ist, keineswegs also Ablehnung gegenüber Kino per se besteht. Und auch in diesen Minuten gibt es noch eine Bereiteschaft, mit ernsthaft interessierten Kinobetreibern zu sprechen, allerdings liegen die Nebenkosten des Kinos sehr hoch.

Hier ist ein Betreiber (oder eine Betreibergruppe) mit Vision gefragt, der auch die Situation am Kurfürstendamm/Zoo-Areal in drei Jahren als Perspektiv einer Kalkulation für würdig erachtet, in der die Situation sich für den Royal-Palast dramatisch bessern dürfte. Leider ist das auf allen Seiten nicht in der nötigen Weitsicht begriffen worden (leider auch nicht der Appell von Berlinale-Leiter Kosslick, man lebe doch schon jetzt in einer "Nachmultiplex-Ära und müsse sich dringend Gedanken über die Kino- und Stadtarchitektur machen"), sodaß auf allen Seiten nur die Misere des Status Quo, das Starren auf das stadtweite Overscreening und die Angst vor der Multiplexkonkurrenz überwiegt, und keiner aktiv wird, da auch die Ideen fehlen.

 

Im weiteren habe ich Teile eines Betreiberkonzeptes erarbeitet und würde gerne mit ernst zu nehmenden, engagierten Betreibern in eine Diskussion über die Potentiale dieses Lichtspielhauses kommen (Kontakt ggf. bitte über "Private Nachrichten").

 

Die beiden großen Säle verfügen noch immer über ein audiovisuelles Potential, welches sämtliche anderen Säle der Stadt in den Schatten stellen dürfte, sofern hier renoviert würde. Die Bildbreiten liegen bei a) über 32 Metern und b) bei 18 Metern. Alle anderen Berliner Kinos/Multiplexe fallen übrigens eindeutig unter die 20-Meter Marke und liegen somit unter dem bundesdeutschen Schnitt der Großleinwände in verschiedenen Klein- und Großstädten mit Multiplexen usw. ("Rest"-Berlin ist also in puncto Bildwandgrößen fast zwergenhaft! - Imax einmal ausgenommen)

 

Aus Gründen, die ich hier nicht endlos zum besten geben möchte, halte ich die beiden großen Royal-Palast-Säle ("Royal-Palast" und "City") nachwievor für weltweit am besten geeignet zur Rezeption aller Spielfilmformate und Verfahren, und nicht zuletzt auch für vielfältigste Programmkulturen und angemessenere Premieren!

 

Insofern, @filmempire, - wir kennen uns ja nun schon viele Jahre -, ist der Vergleich mit dem Pariser Kino des Herrn Bassin ganz interessant, aber Defätismus hilft in der jetzigen Lage auch nicht weiter, ebensowenig das solitäre Postulat, man hätte im Berliner Royal-Palast eben mehr 70mm spielen sollen, dann wäre das alles nicht passiert. Auch der Vergleich mit den tollen "neuen " Anlagen in Berlin hinkt total, da Du selbst doch die DP 70 auslobst, die ja Kernbestand des geschmähten Berliner Royal-Palastes ist. Außerdem haben sich seit dem "dunklen Bild" bei "Star Wars" anno 1978 einige Dinge geändert: ich stelle fest, daß hier kaum jemand das Kino wirklich kennt und alles nur auf den Riech abschiebt, ohne ein Perspektive zu entwickeln. (Da war ja Flebbe, der einige Riech-Häuser übernahm und renovierte, weitaus aktiver als die hiesigen Schlechtredner.)

 

Die "neuen" Anlagen in Berlins Kaufhauskinos - denen wir das Kinosterben zu verdanken haben, soweit ist @TK-Chris vollends beizupflichten - wackeln ebenfalls an allen Ecken und Enden und sind eine einzige Zumutung. Ob nun im Royal-Palast 1978 der Lautsprecher einmal ausfiel, wie @filmempire räsoniert, oder andererseits @Oscar lapidar die Schmähung losläßt, er kenne ihn ebenso wie Berlin "zufällig", und er sei das schlechteste Kino Berlin, beindruckt mich ebensowenig wie das zeitgenössische Selbstlob von Heinz Riech, er habe immer zukünftige Entwicklungen vorausgesehen.

 

Wer sich ernsthaft Gedanken um ein Kino macht, weiß auch, wo ein Potential verborgen liegt. Und wenn es um das "ideale Kino" und andererseits um die Frage des "Abreißens" geht, schwenke ich alle Fahnen zugunsten des Royal-Palastes, für den es zu kämpfen gilt, egal wie versifft er zuletzt war.

 

Leute, die also nur lästern, ohne an gleicher Stelle eine glaubwürdige Alternative vorzuschlagen und diese zu begründen, leisten dem Filmkino sicher keinen guten Dienst und sollten in sich gehen, was sie eigentlich wollen?

 

 

Letzte_Schlacht__Die._1966__web.jpg

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Hallo!

 

Aus meiner Sicht hat der Zustand eines Kinos nicht unbedingt was mit der Qualität derselben Abspielstätte was zu tun.

 

Atmosphäre gewinnt man selbst dann nicht, wenn alles funkelt, glänzt und strahlt.

 

Das Royal ist ein Filmpalast der alten Schule das weit über die Grenzen der Stadt oder des Landes hinaus bekannt und berühmt ist. Vergleichbar etwa mit der Lichtburg in Essen oder dem Gartenbau in Wien.

 

Hinzu kommt ja wohl auch noch die wirklich einzigartige Bildwand von monumentaler Größe und Tiefenwirkung die selbst bei 35mm zum Tragen kommen soll.

 

Daß man einen derartigen Standort einfach verkommen läßt und zugunsten von Multiplexen einfach ohne Beachtung aufgibt ist leider bezeichnend für die derzeitige Kinosituation.

 

Ich hoffe, daß das Europacenter in Berlin in der jetzigen Form bestehen bleibt und sich für die (beiden großen) Säle keine andere Nachnutzung findet. Dann kann man das Kino nach einiger Zeit wieder aufmachen und ich hoffe, daß Cinerama mit seinem Plan dort u.a. auch wieder 70mm Filme zu zeigen Erfolg hat. Das Problem ist, daß die bankrotte Stadt hier sicher keinen Beitrag leisten wird und sich ein solches Projekt nur sehr schwer gewinnbringend betreiben läßt. 70mm Präsentationen im Berliner Royal wären MIT SICHERHEIT eine Reise wert!

 

In diesem Sinne viel Glück!

 

mfG

Christian Mueller

 

P.S.: Wieso kann man einen legendären Filmpalast in Essen retten und in Berlin nicht?!

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P.S.: Wieso kann man einen legendären Filmpalast in Essen retten und in Berlin nicht?!

 

Ganz einfach, weil in Essen - sehr kurz gesagt - eine Lobby dahintersteht. Leider, leider, leider reicht diese nicht für hiesigen Europa-Palast, 1963 als CINERAMA-Kino erbaut, mit 330 qm Leinwand nach dem Royal-Palast die ehemals zweitgrösste LW in Europa. Er steht seit über 10 Jahren leer - kurzzeitig gab hier eine Grossdiskothek ein Gastspiel - und kann gepachtet werden... :roll:

Bis neulich.

Rolf

:roll2:

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Hallo,

 

die Antwort auf die Frage, warum man in Essen eine "Lichtburg" retten kann, und andere Paläste nicht, ist gar nicht so schwer. Kino politisch gilt in der BRD als "Privatwirtschaft". Kultureller Anspruch wird dem Kino vollständig, von Alibibeteuerungen einmal abgesehen, seit dem Ende des 2. Weltkrieges abgesprochen. Sicherlich, mag da die un-Heil-volle Zeit mit ihrem Göbbelsschen Anspruch, "dem Film- und Kinowesen endlich jene Bedeutung zukommen zu lassen, die es verdient", ein Argument dafür sein, welches ich aber nur bedingt gelten lassen kann, war doch schließlich 1945 in der BRD kein Neubeginn, sondern lediglich die Fortführung von "1000 Jahren" unter neuen Namen zu verzeichnen.

Lichtburg ist der Typus eines 1950 im Stile der 30er Jahre (wieder) erbauten Film- Theaters, welches ein klassizistisches, verspieltes Ambiente als Hauptmerkmal zu bieten hat. Durch das Vorhandensein einer Multi- Funktionsbühne wird auch Bühnenschauen eine Möglichkeit eingeräumt, derartige Theater sind in den meisten Fällen immer ein (fauler) Kompromiß.

Im Gegensatz dazu beschränken sich Royal- und Europapalast (wie auch alle Anderen Vertreter) auf eine sachlich, funktionalistische Gestaltung des Zuschauerraumes, die vollständig die Filmwiedergabe und bestmögliche Rezension eines (Groß-)Filmwerkes in den Vordergrund stellt. Der Bau erfolgte alleinig unter der Maßgabe, Filmgenuß in reiner Kultur als Spektakel zu ermöglichen.

Während Lichturg ein klassisches Großstadtgebäude mit Sandsteinfassade und Zierelementen aufweist, ein an Sich sichtbares Stück Stadtarchitektur, welches Honoratioren aller Koleur eine Identifikation ermöglicht, verschwinden die Großbildtheater in den Betonstrukturen neuzeitlicher Büro- oder Geschäftszentren der 60er Jahre. Ähnlich Fabrikkanlagen verbirgt sich dahinter für viele Menschen eine nicht unbedingt erhaltenswürdige Architektur.

Noch unverständlicher müßte eigentlich die Sache werden, wenn man bedenkt, daß Säle wie Lichtburg aus akustischen und projektionstechnischen Gründen eigentlich gar nicht zur Filmwidergabe geeignet sind, das dort erzielbare Filmerlebnis ist von der Sache her nie so intensiv, wie in einem Saal der Großbildtheater.

 

Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, mir noch einmal den Film "Rollercoaster" anzusehen. Neben der Tatsache, daß die Tonmischung sehr dünn war (Sensurround Baß erfordert Frequenzbereich), waren Kamera und Bildwirkung dermaßen erstklassig, daß ich mich an meinen Erstkontakt mit diesem Film auf einer 27,4 m Cinerama Leinwand erinnert fühlte. Die Wirkung war Anders, um einiges intensiver, als heute, auf der 10 m Flachbildwand, wo immer noch die exquisite Photographie bestaunt werden kann, ihrer Sehwinkelfüllenden Realistik jedoch durch Guckkasteneffekt der Flachwand beraubt ist. Probleme mit der mangelhaften Tonwirkung treten dann unweigerlich heraus, auch wenn die Sensurround Einstellung der Tonanlage eindrucksvolle Tiefsignale zu bieten hat..

Moderne Filme vermögen diese eindruckvolle Bildwelt der (Ultra, Super) Panavision Kameraarbeit nicht im Geringsten zu ersetzen, und beziehen ihre Wirkung überwiegend aus der bis zu 10 kanaligen Tonabmischung, die in D nur zu gerne ruiniert wird, mit fatalen Folgen für die Filmwirtschaft.

Trotz aller Schwächen moderner Filme, wirken auch diese auf Großbildern immer noch um einiges besser, als in den hier im Forum als "Kaufhauskinos" bezeichneten "Mc.Donald's" Plexe.

Es ist leider traurige Realität, daß es uns Enthusiasten nicht gelingen wird, diese erstklassigen Theater zu erhalten. Gerade Royal, Europa, Savoy, und viele Andere haben, wenn modernisiert und auf technischem Höchststand Filmprodukte gezeigt würden, die Chance Kinoabspiel an Sich über die Jahre als wichtige Form der Filmwahrnehmung zu erhalten. Den Plexes muß ich dieses absprechen, die Gestaltung und das Angebot sind austauschbar, ohne eigenes Flair und abwechslungsreich wie Mc. D, Burger K. und KFC. In einem Markt zunehmender Qualität bei der Heimrezension hat Kino im Plex schon jetzt keine qualitative Bedeutung mehr.

Im Großbildpalast wär es so, wie früher. Der besondere Abend in der Stadt.

Die bankrotten Multiplexbetreiber haben jedoch keine andere Wahl, als sich dem Diktat der Finanzierungsgeber zu beugen, und da sind Einnahmen nun einmal von eventuell sogar wirtschaftlich betriebenen und schuldenfreien Alt-strukturen hin zu frisch finanzierten Neuobjekten umzuleiten, was nur durch Vernachlässigung und letztendlich Schließung geht. Hier duurch die Konzerne auf eine Chance zum Erhalt zu hoffen, halte ich für verfehlt.

 

Stefan

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Der treffenden Analyse ließe sich noch eine kinotheoretische Debatte nach Harms und Kracauer anschließen ... denn bereits in den 20er Jahren war die Scheidung funktionaler, blicklenkender Lichtspielhäuser und dekorierter Paläste Anlaß für eine virulente Debatte.

So verheerend sich die Kaufhauskino-Kettenbildungen in den letzten Jahren auch auswirkten, so existieren nachwievor Nischen für konträre Kinokulturen. Dies hat jedoch - wie ja schon richtig hervorgehoben wurde - das Interesse zunächst auf die "Dekor-"Großraumtheater wie Lichtburg-Essen oder Zoo-Palast-Berlin gelenkt, währenddessen die "Reinheit" des Schaukinos, sprich des Superbreitwandkinos, nachvollziehbarer Weise unterschätzt wurde. Dafür gibt es Gründe: gerade diese (Cinerama-/Todd-AO-)-"Roadshow"-Theater befanden sich zu 90% in Händen der Kinogruppe des Heinz Riech, der sie regelrecht marginalisierte oder durch Zellteilung "umformte". Weiterhin hat in den hier ausgelobten Super-Breitwand-Kinos (Europa-Essen, Royal-Berlin) seit 10 oder 15 Jahren kein Mensch eine Super-Breitwand mehr gesehen! (Und wenn, dann war das Bild, etwa im Europa Essen, zuletzt leider "stockduster"). Die Kaschblenden - etwa in Berlin, wurden nach dem Dimension-150-Prinzip für die 35mm-Wiedergabe radikal "zusammengefahren", und wären ohne weiteres gar nicht mehr "Von Wand zu Wand" und "vom Boden bis zur Decke" auffahrbar (zumindest für 70mm), da alles mit Vorsatz seit Ende der 90er-Jahre verbaut wurde. Somit wirkte "Scope" im Royal-Palast auf 19 Metern oft kleiner, als viele sich über 15 Meter raumweit erstreckende Bildwände in Multiplexen - eine Schande.

Durch weiterhin bereits o.g. Projektionsmängel und "Selbstkastrationen" erklären sich auch die eingangs von zwei Forumsteilnehmern eher negativ formulierten Wertungen des Berliner Roadshow-Kinos (und m.W. wird Gleiches auch dem Europa-Palastes in Essen nachgesagt, sodaß selbst eingefleischte Large-Format-Fans mit wehenden Fahnen ins CinemaxX "übergetreten" seien), da kaum jemand angesichts flauer 35mm-Dupkopien, verkleinerter Kaschblenden und immer schlechter (der Fernsehästhetik entgegenkommender) Fotografie überhaupt imaginieren kann, wie raumfüllend und plastisch ein Breitwanderlebnis in einem der besagten Kinos früher einmal gewesen ist. Die Enttäuschung ist da natürlich fest vorprogrammiert, und die Unbedarfheit der Betreiber hat dieses wahrnehmungsästethische Problem verschleppt.

 

Dennoch bin ich da nicht ganz so pessimistisch in bezug etwa auf das Berliner Royal: es gibt zumindest zwei Betreiber mit einem gewissen Interesse oder einem Bewußtsein für die Würde des Hauses, die man sich wünschen würde, die auch schon einmal nachgefragt haben. Auch steht in keinem Gesetzesblatt, daß es verboten ist, ein solches Kino weiterzubetreiben. Spektakulär käme evtl. 2007 hinzu, daß u.U. der Zoo-Palast aufgegeben wird, da allein zwei Senatoren in Folge mit Verve dafür plädieren, den Standort anderen Projekten zu erschließen, in denen dieses Kino kein ausreichender oder - vor der Diskussion vorliegender Projektentwürfe - vergleichbarer Publiumsmagnet mehr sein wird. Hierfür scheinen auch immer mehr die Mehrheitsverhältnisse im Abgeordnetenhaus sowie bei dem neuen Investor am Zoo-Bogen auszuschlagen.

In der Folge ist unverkennbar, daß ein "neuer" Royal-Palast Monopolist für den Mainstream in Berlin-Chalottenburg, Schöneberg und Teilen Tiergartens würde. Das macht also wirtschaftlich Sinn, währenddessen der Europa-Palast in Essen eine weitaus schwierigere Lage besitzt und schon zu lange geschlossen ist, was auch für den dortigen Grand-Palast (bestes Scope-Kino weit und breit gewesen) gilt. In Essen ist durch die Massierung von Überkapazitäten durch CinemaxX, das mit 14 "relativ" großen Sälen trotzdem fast nie ausgelastet ist, für das Europa derzeit keine Marktlücke gegeben, es sei denn, die Aversion der Essener gegen CinemaxX würde in ungeahnte Ausmaße abdriften ...

Somit sich das Interesse der dort sehr agilen und respektablen Programmkinobetreiber Marianne Menze und H.P. Hüster eher auf die Lichtburg konzentiert (wo neuerdings bei der Neueröffnung sogar 70mm eingebaut wurde!), da doch eben die Stadtverwaltung und das öffentliche Interesse an diesem Haus (nebst "Fan"- Aktionen von Wim Wenders und Co) hierfür ihre Herz bekundeten, und demgenüber eben das Europa in den letzten Jahren vor der Schließung doch stark renovierungsbedürftig war und kaum noch Veranstaltungs-Highlights offerieren konnte.

 

Aber es bleibt dabei: eine Projektion auf eine flache Leinwand ist ein Paradoxon: sowohl die menschliche Wahrnehmung, wie auch Objektivkonstruktionen und die Geometrie des Weltalls sind hemisphärisch, Blickwinkel und Abbildung folgen in natura einer gekrümmten Weise. Das macht die beiden hier exemplifiziertren Breitwandtheater so einzigartig, und es kann als historischer Rückschritt gewertet werden, daß der Kinowirtschaft diese Errungensschaften abhanden gekommen sind, womit selbstredend der Qualitätsunterschied zwischen Fernsehen und Kino immer schmaler wurde...

 

Hier noch ein Bild aus den letzten Stunden des Europa-Palastes in Essen, das ich freundlicherweise von der langjährigen, traditionsbewußten Betreiberin, Frau Gerlach, vermacht bekommen habe, und welches trotz der Einschränkungen der verflachenden Fotooptik eine gewisse Vorstellung von einer tief gekrümmten 27-Meter-Cinerama-Bildwand vermittelt, die hier allerdings viel kleiner und flacher aussieht, als in Wirklichkeit. Aber immerhin ...

 

 

 

Europa_Essen__400dpi__moire__restored__komp.gif

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:( Stefan2 und Cinerama haben es richtig auf den Punkt gebracht.

Zu den Ausführungen von Cinerama möchte ich noch hinzufügen, dass das Essener Cinemaxx über 16 Säle verfügt.

Mittlerweile wird m. E. hier in allen Sälen qualitativ um einiges schlechter projeziert, wie seinerzeit den nunmehr geschlossenen Erstaufführunghäusern wie z. B. Europa, Grand, Roxy, Film-Casino, Atrium, usw. nachgesagt wurde. Das macht richtig traurig :!: :cry:

Bis neulich.

Rolf

:roll2:

  • 1 month later...
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Die gute Nachricht:

Es soll sich ein neuer Nutzer für das Berliner Royal gefunden haben.

Die schlechte Nachricht:

Kinonutzung kommt nicht in Frage.

(Noch unbestätigt, es soll in den Nachrichten eines Rundfunksenders gemeldet worden sein.)

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http://userpage.fu-berlin.de/~cinerama/

 

Respekt! Die Seite ist schlichtweg ein Genuß, die Features zu Sälen / Technik und vor allem Historie sind ein Traum.

 

Auch wenn die Zukunft für's Royal momentan offenbar nicht rosig aussieht, würde ich solche Hintergrundinfos unabhängig von der jetzigen Entwicklung keinesfalls versanden lassen: mach' 'ne eigene Homepage draus oder - sorry, bin da etwas konservativ - schreib' ein Buch. Kein Quatsch - ich würd's SOFORT kaufen.

 

OP

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