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70mm Event in Karlsruhe


preston sturges

Empfohlene Beiträge

Zu HAMLET stimme ich magentacine voll zu, nur eins wäre noch zu ergänzen: Völlig unpassend fand ich auch die völlig überflüssige Musikberieselung, die ständig zu den ohnehin schwer verständlichen Texten lief. Warum verstehe ich bei Laurence Olivier, den ich mir hier am Rechner mit schlechten Lautsprecher-Boxen gratis als Hamlet ansehen kann, fast jedes Wort, während mir Brangaghs HAMLET weder Bradford noch in Karlsruhe auf 70mm weitgehend unverständlich blieb?

Das Geheimnis der Dampflok auf Schmalspurgleis: In Blenheim Palace verkehrt im Park eine Gartenbahn. Schloß und Park sind übrigens sehr sehenswert, davon kriegt man in HAMLET eher wenig mit. Wie gut, daß Branagh nicht auf dem Gelände von Alton Towers drehte, sonst hätten Rosenkranz und Güldenstern mit der Achterbahn kommen müssen...

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Die Anwesenheit vor Ort ist vermutlich doch eine wichtige Voraussetzung für neutrale Beurteilung. ;-)

 

Nein @Salvatore... nur aus der Distanz läßt sich die erforderliche Distanz wahren.

 

Die Distanz bringt Überlegenheit und weisen Überblick. Die Nähe bringt nur Vertrautheit und fördert sogar eine dem kritischen Geist abträgliche subjektive emotionale Atmosphäre.

 

Der wahre Kenner und Experte beurteilt mit Distanz (mindestens 500km erforderlich) die Vorführungen und behält so Klarheit und Reinheit in der Interpretation des distanziert Gesehenen.

 

Wo bitte ist Dein Festival? Zeig uns doch mal wo der Hammer hängt!

 

Nun ... der Hammer und die Meßlatte wird ab 2012 höher gehängt. Denn ab dann wird der Aufbau eines "historisch akkuraten "Multiformat"-Kinos" beendet sein.

 

Zumindest wenn man der Selbstdarstellung im (öffentlichen) facebook Profil des Betreffenden glauben darf:

 

Zitat:

"Aufbau eines historisch akkuraten "Multiformat"-Kinos

2005 bis 2012"

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Nun ... der Hammer und die Meßlatte wird ab 2012 höher gehängt. Denn ab dann wird der Aufbau eines "historisch akkuraten "Multiformat"-Kinos" beendet sein.

 

Zumindest wenn man der Selbstdarstellung im (öffentlichen) facebook Profil des Betreffenden glauben darf:

 

Zitat:

"Aufbau eines historisch akkuraten "Multiformat"-Kinos

2005 bis 2012"

 

Verstehe ich nicht so ganz.

Gut, ich mag keine Stummfilme, also Ladenkino möchte ich mal auslassen.

Aber 1930er Tonfilme brauchen aufgrund ihres Bildformates andere Kinos, als 30 Jahre später entstandene farbige Bibelfilme mit Jesus Christus in der Hauptrolle.

Multiformat Kinos- entweder es geht nicht, oder es ist ein Kompromiß, der "faul" ist.

 

Oder sehe ich da etwas falsch?

 

Grüße

 

Stefan

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Lösbar wäre es schon, indem man sich nicht an der heutigen Schuhkarton-Bauweise orientierte, die in der Tat ein Normalbild leicht verloren im Raum wirken läßt, sondern eine bogenförmige, am Übergang Wand-Bühnenseite abgerundete Form wählte (ähnlich wie bei einigen 1950er-Kinos für CinemaScope-Projektion).

Die Normalbildprojektion müßte etwas höher als die Breitformate sein, um den Guckkasteneffekt zu vermeiden. Um den Betrachtungswinkel filmbezogen anzugleichen, würde das bedeuten, daß man für Normalbildvorführungen die hinteren beiden Drittel des Saales nutzte, für Breitformate nur die vorderen beiden Drittel.

 

Wirtschaftlich sicher ein Problem (Auslastung), auch würden viele Besucher sich die "Bevormundung" im kommerziellen Kinobetrieb sicher verbitten. Bei historisch korrekte Vorführungen (Filmclub, Sonderaufführungen, Seminare, Festivals)wäre es aber dennoch prinzipiell möglich, so wie auch an manchen Theatern die Bestuhlung der Inszenierung angepaßt werden kann.

 

Ich glaube aber, daß mit "historisch akkuratem Multiformat-Kino" lediglich eine zu schaffende oder anzupassende Spielstätte gemeint war, in der die meisten kinoüblichen Film- und Bildformate (sicher nicht 8mm Magnetton mit 56 Bildern Versatz, 35mm Siemens-Berthon-Linsenraster oder Technicolor-Prismenprojektion) historisch korrekt und in hoher Qualität aufgeführt werden können.

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Mit zunehmender Digitalisierung werden historische Wahrnehmungsleistungen im Kino extrem erklärungs- und vermittlungs-bedürftig.

 

Historische Aufführungspraxis im Kino wird dem wohl nur in einer Mischform zwischen Vorlesung und Workshop, situativ in einem baulichen und in ständiger Veränderung befindlichem Kinolabor gerecht werden können. Letztlich als Bau im Bau, durchaus modellhaft und im Maßstab ggf. 1 : 2 bis 1 : 3.

 

Hier müssten die Kulturhistoriker des Kinos mit Architekten und Baumeistern und beide Gruppen mit Kinoingenieuren zusammen arbeiten, so als Ziel.

 

Das ist nicht so abwegig, wie es im ersten Moment klingt, denn wir hatten/haben in Berlin ja bereits ein (technisches jedoch kein kulturhistorisches) Kinolabor beim HHI in Charlottenburg, das sich aber mehr in der technischen Zukunft statt im hermeneutischen und erlebbaren Verständnis der Kino-Vergangenheit bewegt(e), was die historische Grundlage kollektiver Seherfahrung darstellt.

 

Angesichts der Immobiliensituation in Berlin und dem zunehmenden Verschwinden von "Leerstellen" bzw. "Leerräumen", baulichen Lücken mit bezahlbaren Mieten, ist das keine leichte Aufgabe, zumal die Situation in Berlin vom Dauer-Schisma zwischen Sammlung/Ausstellung/Verleih einerseits und Kinopraxisbetrieb andererseits im musealen Bereich geprägt ist, das von politischer Seite in der Subventionsverwaltung perpetuiert wird. (Eine lange Geschichte.)

 

So etwas privat zu finanzieren, wenn man nicht "Paul Allen Plattner" heißt, erscheint mir , gerade aufgrund der Berliner Immo-Situation, ziemlich unmöglich. Und die, die "Paul Allen Plattner" heißen, finanzieren auch lieber mit Softwaregewinnen prestigeträchtig disneylandeske Fassadenfreskos auf betonierte Schlossattrappen.

 

Immerhin zeigen sich einzelne Initiativen, wie die jüngste Architekturstudenten-Ausstellung im Wedding zu Fragen der Zukunft des Kinos oder die Aktivitäten von Cinerama und seiner Gruppe.

 

Das ist insgesamt zu begrüßen, auch wenn es wahrscheinlich realistischer sein dürfte, sich auf die deutsche Provinz in ländlichen Regionen zu fokussieren, um Realisierungsmöglichkeiten und füllbare Leerräume zu finden.

 

IMHO.

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Nein @Salvatore... nur aus der Distanz läßt sich die erforderliche Distanz wahren.

 

Die Distanz bringt Überlegenheit und weisen Überblick. Die Nähe bringt nur Vertrautheit und fördert sogar eine dem kritischen Geist abträgliche subjektive emotionale Atmosphäre.

 

Der wahre Kenner und Experte beurteilt mit Distanz (mindestens 500km erforderlich) die Vorführungen und behält so Klarheit und Reinheit in der Interpretation des distanziert Gesehenen.

Verstehe, ein Mann mit Weitblick! ;-)

Auf die subjektive emotionale Atmosphäre möchte ich aber nicht verzichten und bin deshalb nächstes Jahr wieder dabei.

Gibt es dann auch Rotwein? Bier wird im Zusammenhang mit 70mm von Experten mit Weitblick leider nicht toleriert. ;-)

 

 

Gruß

 

Salvatore

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Eindrücke vom 7. Todd-AO

Festival in Karlsruhe 2011

 

DER DRITTE TAG

 

A CHORUS LINE

 

Unglaublich, daß schon 25 Jahre seit der Erstaufführung vergangen sind. Damals nur als 35-mm-Kopie gesehen, dann vor einigen Jahren den ersten Akt einer praktisch neuen 70-mm-Kopie - Eindruck. katastrophal! Schärfe schlecht, dafür suppiger Korn-Grießbrei. Übles ahnend nahm ich drei Reihen weiter hinten Platz und fand den Titelvorspann (optische Kopierung, Titel über Hubschrauberaufnahmen von New York) genauso fatal wie erinnert, auch die nachfolgenden Minuten eigentlich unerträglich.

Das änderte sich beim Aktwechsel - ab Akt 2 wirkte A CHORUS LINE wie man es produktionsseitig erwarten durfte, der Film ist ja Blowup vom Super-35-Negativ, ich vermute mal: vom bereits anamorphisierten 35er Zwischenmaterial aufgeblasen.

Die Bilder blieben zwar immer noch etwas körnig, aber die Detailschärfe verbesserte sich deutlich.

(Die damaligen 35-mm-Verleihkopien hatte ich nicht in schlechter Erinnerung, aber vielleicht war man einfach weniger empfindlich in den 1980ern.)

 

Ich vermute, daß die Verwendung von S-35 mit dem damals verwendeten Louma-Kran und Wunsch nach größerer Flexibilität in den Bewegungen zu tun hat, denn Attenborough war sonst durchaus ein Freund des echten CS-Formates. Mit einem echten 70-mm-Look hat das natürlich gar nichts zu tun, aber das muß man leider auch den meisten anamorph gedrehten Blowups bescheinigen (vgl. die garstigen Realszenen in 2010: THE YEAR WE MAKE CONTACT).

Beim Blowup muß speziell mit dem ersten Akt etwas schiefgegangen sein, denn daß mindestens zwei 70er-Kopien den selben Fehler im ersten Akt aufweisen, ist sonst eher unwahrscheinlich.

Der Film selbst bereitete mir großes Vergnügen, alle Figuren sind meines Erachtens gut besetzt, am austauschbarsten bleiben Michael Douglas und seine Ex-Freundin. Tanz und Gesang sind wirklich gut, die Kameraarbeit nervt in keiner Weise (wie bei vielen neueren "Musicals", ich sage nur "Moulin Rouge") und ordnet sich dem Erzählen der Geschichte unter. Alles in allem hatte der Film für mich die Zeit nehr als gut überstanden und funktioniert nach wie vor, gerade durch die weitgehende Beschränkung auf einen Schauplatz.

 

 

55 TAGE IN PEKING

 

Ein Bronston-Ausstattungsfilm, Super-Technirama 70 und Jack Hildyard (Die Brücke am Kwai, Circus World) an der Kamera, das kann eigentlich nicht schiefgehen. Die Schärfe und der Kontrast des Bildes haben natürlich erhebich unter Farbfading gelitten, aber dennoch ist die hervorragende Schärfe spürbar. Einziger gestalterischer Fehler sind die "wohlmeinend unscharfen" Closeups von Ava Gardner, eine Unsitte, die in Large-Format-Filmen nichts zu suchen hat. Paradoxerweise sieht Gardner deutlich attraktiver aus, als sie in einer Aufnahme versehentlich in die Schärfe läuft, das ehrlichere Bild ist in diesem Fall auch das schönere. (Zur Entlastung des Operators: Technirama-Kameras hatten keinen Spiegelreflexsucher, solche Fehler fielen erst beim Mustersichten auf...)

 

Daß 55 TAGE IN PEKING einen so angenehmen Eindruck hinterläßt, verdankt der Film David Niven und Charlton Heston, auch Flora Robson ("Mrs. Milchrest" aus den Miss-Marple-Filmen) und Robert Helpman (DIE ROTEN SCHUHE, CHITTY CHITTY BANG BANG) als chinesische Gegenspieler sind ein Plus. Die dem Film zugeschriebene raffinierte Musikbearbeitung in der Eröffnungsszene konnte ich nicht wahrnehmen, statt Tonsetzerkunst war da wohl eher der Regler des Mischtonmeisters am Werk.

Als komplett barbarisch, wenn auch als bizarres Zeitdokument, empfand ich den kriegerischen deutschen Chorgesang über den zart getuschten Vorspannmotiven, noch verschärft durch das poltrige Überblenden auf die eher lyrische Originalmusik von Tiomkin. Vermutlich eine Konzession an tatsächliche oder vermutete klammheimliche Militärbegeisterung des deutschen Publikums, das sich an "gerechten Kriegen" mit deutscher Beteiligung erfreuen sollte. Der Hinweis auf die Schallplatte mit dem Nachspannsong ist zwar ziemlich rabiat, kommt aber im englischen Original ebenso vor.

 

Vom typischen Technirama-Look ist nach dem Farbschwund mal mehr, mal weniger erhalten geblieben, mich hat es allerdings doch gewundert, daß die Innenaufnahmen eine im Vergleich mit anderen Technirama-Produktionen (vgl. THE GOLDEN HEAD oder NIGHT PASSAGE) oft sehr flache Schärfentiefe haben, wobei nicht alle handlungswichtigen Personen in der Schärfe gehalten werden. Dennoch, alles in allem ist 55 TAGE ein solider und eindruckvoller Historienfilm, in dem man sich auch damit vergnügen kann, Versatzstücke aus EL CID und anderen Bronston-Produktionen zu erspähen.

 

 

KANADISCHE KURZFILME

 

Eine große Rarität waren die kanadischen Expo-Imagefilme, die fast durchgehend mit Multiscreen-Kombinationen arbeiteten und die kanadische Lebensweise darstellen sollten. Einiges war musikalisch ansprechend, viele Montagen und gegeneinandergesetzte Aufnahmen durchaus spannend. Als komplettes Programm war das etwas anstrengend, aber fairerweise muß man bedenken, daß diese zwanzig- bis dreißigminütigen PR-Filme nie dazu gedacht waren, zusammen und am Stück betrachtet zu werden. Die Qualität mancher Bilder (alle 35 und 16mm-Aufnahmen wurden am optischen Printer auf passende Größe gebracht und die verschiedenen Fenster sogar motivbezogen über die 70-mm-Breite animiert!) war erstaunlich gut. Bedauerlich fand ich nur, daß nach dem Programm weder Volkstänze im Foyer stattfanden noch auf jeden Gast ein Snowmobile mit laufendem Motor wartete. gefühlte 24 verschiedene Glasbläser und plötzlicher "Lili Marleen"-Gesang rundeten das Bild Kanadas ab.

 

Insgesamt technisch interessant, auch als Zeitdokument (sehr schön auch die Niagara-Aufnahmen am Ende des letzten Films, die nach echtem 65mm aussahen), aber eben doch eher eine "filmische Tapete" für Weltausstellungen als eigenständige hochwertige Industrie/Imagefilme wie MOTION, SKY OVER HOLLAND, FORTRESS OF PEACE oder SHELLARAMA.

 

 

STOSSTRUPP GOLD (Kelly's Heroes)

 

 

Ein eigenartiger, fraglos alberner und grotesker Film, der auf seine Weise den Zweiter-Weltkrieg-Filmzyklus der sechziger Jahre abschließt und gleichzeitig ad absurdum führt. Die in der Einführung zitierte Kritik traf da ins Schwarze: Ein schlechter Film, der aber viel Vergnügen macht (mir mehr als WHERE EAGLES DARE vom selben Regisseur), sofern man ihn nicht zu ernst nimmt.

 

Bemerkenswert iwar die Qualität des Blowups von 35-mm-Panavision, gerade die Nachtszenen müssen früher geradezu dreidimensional gewirkt haben. Sehr gute Schärfe (wo sie denn aufnahmeseitig entsprechend präzise eingestellt war) und geringes Korn machen STOSSTRUPP GOLD zum Musterbeispiel eines guten Blowups. Der Qualitätssprung zwischen Blowup vom Dup (Missouri) und vom Originalnegativ (Stoßtrupp) ist frappierend, fast wie der Sprung von 16mm auf 35mm. Natürlich fallen manche Einstellungen, besonders Teleaufnahmen und Zooms) qualitativ aus dem Rahmen, aber die harte und kontrastreiche Ausleuchtung schafft einfach einen plastischeren Eindruck als die später in Mode gekommene diffuse Lichtsetzung (siehe HAMLET), die Strukturen und Texturen verschwimmen läßt. Szenen bei Tageslicht waren durch das mittlere Farbfading etwas kontrastärmer und zu stark aufgehellt, aber immer noch akzeptabel.

 

Da die Deutsche Bahn nicht logistische Fachleute wie "Spinner" oder "Speckbacke" einsetzt, sondern nur die Asynchronität zwischen Preis und Leistung auszubauen versteht (=Verbindungen gestrichen), mußte ich leider in der Pause den STOSSTRUPP GOLD verlassen und zum Bahnhof, um die Heimfahrt in einem verspäteten, schmutzigen, überfüllten (weil verkürzten) Intercity anzutreten. Der Gegensatz konnte nach drei Tagen reibungsloser und angenehmer Organisation des Todd-AO-Festivals und aller Mitarbeiter nicht größer sein.

 

Eine gute Idee war es, in den Einführungen zu den Filmen die Informationen jeweils auf den deutschen und englischen Part aufzuteilen. Das ist spannender, als das eben Gesagte noch einmal übersetzt zu hören. Danke auch für die Ansage, man möge beim Fotografieren während der Projektion das Autofokus-Störfeuer abschalten; wenn sich jetzt auch noch herumspricht, daß man die Display-Helligkeit der Digiknipsen auch dunkler einstellen kann, wird alles gut.

 

Zum Ton habe ich hier wenig oder nichts geschrieben, weil eine ganze Reihe von Forumsmitgliedern ungleich mehr davon versteht als ich und Fragen des Klangs kompetenter beurteilen und beschreiben kann (auch war ich mit dem Ausspähen fotografischer Details vollständig ausgelastet). Neben den hier im Thread bereits gelobten Vorführern sei besonders Gunter Oehme und Clemens Scherer für ihren Einsatz in Sachen Filmton gedankt. Sehr angenehm fand ich auch, daß während der Filme - zumindest in meiner Nähe - kein permanentes Gebrabbel und Kommentieren zu hören war, was heute im Kino keine Selbstverständlichkeit ist.

Ansonsten herzlichen Dank an die üblichen Verdächtigen, Unverdächtigen und wie üblich Verdächtigten für anregenden und so gar nicht humorbefreiten Austausch in der wichtigen Zeit zwischen den Vorstellungen.

 

Senk ju foa trewwelink wiss Deutsche Bahn.

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Vielen Dank an Alle, die sich die Zeit genommen haben, Ihre Eindrücke der Festivalfilme hier mit uns zu teilen.

 

Gerade diese Gespräche und Schilderungen, ob mündlich "Aug' in Aug'" vor Ort auf dem Festival ausgetauscht oder hier im Forum diskutiert, beweisen doch erneut, dass Kino mehr ist als reine "Content-Delivery".

 

Hier zwei weitere Festival-Resümees:

 

Hallo Hollywood ... Hier spricht Anna!

 

und ...

 

Für jeden etwas auf dem 7. Todd-AO 70mm Festival im Schauburg Filmtheater

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Naja, wenn "Spinner" Deine Heimfahrt organisiert hätte, wäre das wahrscheinlich in einem Panzer gewesen :-)

Stimmt, und das Musikprogramm wäre auch eintönig geworden. Dann fliege ich eben das nächstemal vom Baden-Airpark, und zwar mit "Wild Bill" Kelso. Der kann an jeder Tankstelle landen.

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Liebe 70mm-Freaks!

 

Ich bin zwar immer etwas skeptisch, wenn die Bezeichnung "vintage" als Euphemismus für "mitlerweile rotstichig, verregnet und auch nicht mehr wirklich scharf" herhalten soll; dennoch möchte ich einmal ausdrücklich denen meinen Tribut zollen, die überhaupt so ein Event wie das Karlsruher 70mm-Festival auf die Beine stellen.

 

Nicht erst die reichlich pannenbefallene 70mm-Retro der Filmfestspiele hat die in meiner geliebten Hauptstadt leider immer boch weit verbreitete Mentalität "Wenn wir Berge hätten, wären die auch noch höher" in all ihrer Überheblichkeit (und letztlich wohl auch Lieblosigkeit) eindrucksvoll entblößt und ad absursum geführt.

 

Mir war es leider nur einmal vergönnt von Berlin nach Karlsruhe zu reisen, um ein 70mm-Festival in der Schauburg zu erleben. Aber das hat zumindest gereicht, um einen echten Eindruck davon zu bekommen, mit wieviel Enthusiasmus da von der Leitung bis zu den Vorführern gearbeitet wird, um das Wissen und die Erinnerung an das "Königsformat des Kinos" lebendig zu erhalten.

 

Umso peinlicher empfinde ich es, wenn gerade aus (meiner) Hauptstadt der seltsam fahle Eindruck entsteht, wir verstünden uns hier nicht nur als "der Nabel der Welt", sondern auch als das nationale Zentrum aller "Besserwisserei" und intellektuellen Klugscheisserei.

 

Mein bester Freund, ein 70mm-Afficionado ersten Ranges, der selbst noch sowohl Cinerama als natürlich auch das "Königsformat" vorgeführt hat, traut sich hier in diesem Forum noch nicht einmal seine Erinnerungen (und materiellen Andenken) an die goldenen Tage des Großformat mit anderen aktiv zu teilen, weil er sich dem Gegenwind eben jener Klugscheisserei und jenes überheblichen Besserwissertums einfach nicht aussetzen möchte.

 

Wenn es hier offenbar Leute gibt, die selbst aus der Entfernung nur das eine oder andere Haar in der Suppe zu finden - oder besser: zu suchen - müssen glauben, dann gibt es sicherlich auch jene, die weniger (selbst-)darstellungssüchtig darüber froh sind, dass so etwas wie das jährliche Karlsruhe-Event überhaupt stattfinden kann.

 

Macht bitte weiter so! Bessert Euch natürlich wo nötig und wo möglich! Und lasst Euch ansonsten nicht vom "Gebärneid" der notorisch "Besserwissenden" beirren!

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  • 3 Wochen später...

Sicher ein Report, der sich sehr angenehm und vor allem nicht ständig kritisierend oder erbsenzählerisch (damit lässt sich ja kein Geschäft machen) lesen lässt.

 

Der Georg hat ja in FTVK, Ausg. 1-1996, den ersten grossen Breitwandessay verfasst.

Und ihn gleich mit attraktivem Aufmacher garniert:

2001-Odyssee um Weltraum wurde in Cinemascope gedreht. (Bild: David Bowman im Gespräch mit HAL-9000).

Auch Klassiker werden in einführenden Worten gewürdigt und dann die Produktionswirklichkeiten erwähnt:

Viele der größten Erfolge, wie 'Die Brücke am Kwai','Ben Hur', 'Spiel mir das Lied vom Tod', '2001 - Eine Odyssee im Weltraum', 'Krieg der Sterne', 'Der mit dem Wolf tanzt', verdanken ihre Wirkung den Cinemascope-Bildern auf einer breiten Leinwand.

[...] Wenn es um die vielzitierte Weite des Weltraums geht, führt kein Weg an Cinemascope vorbei. [...] Für westdeutsche Cinemascope-Produktionen mußten die Objektive allerdings immer im Ausland geliehen werden, was die Kosten natürlich in die Höhe trieb. [...] Auch der Kostenfaktor war ein Thema. Vergleicht man die Kopierwerkskosten zwischen Cinemascope und Super-35 - bei gleicher Menge an gedrehtem Filmmaterial in beiden Formaten - ergibt sich entgegen ersten Vermutungen, daß Super-35 trotz Einzelschrittkopierung kaum teurer ist als Scope. In manchen Fällen geht der Preisvergleich sogar zugunsten von Super-35 aus. Bedingung dafür ist, daß - wie bei einem normalen Kinostart üblich - auch von Cinemascope- und Breitwandkopien ein Dub-Negativ als Vorlage für die Massenkopien gezogen wird. Für Cinemascope ist dann wegen des dünnen Bildstriches nur eine A/B-Roll-Kopierung möglich. Bei Super-35 kann das Negativ dagegen auf ein Band geschnitten werden. [...].

 

Mal schauen, welche Entdeckungen und Wunder in der kommenden FTVK-Ausgabe zur ihrem Recht gelangen. Neuen Sichtweisen sollte man sich nicht verschliessen. :smile:

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  • 3 Monate später...

Heute in 7 Monaten beginnt in der Schauburg, Karlsruhe, am 5. Oktober 2012 das 8. Todd-AO 70mm Festival.

 

Die Vorbereitungen laufen bereits seit Monaten und einige rare, bisher in Deutschland nie gezeigte 70mm Titel sind dabei.

 

Von Zeit zu Zeit werden wir hier den Schleier des vorläufiugen Programmgeheimnisses lüften und "bits & pieces" des diesjährigen Programmes ankündigen. Man will ja wissen, worauf man sich schon freuen darf.

 

Der erste Titel ist ein bisher in Deutschland nicht gezeigter Kurzfilm.

 

Einige Facts:

 

- Aufgenommen in Super Panavision 70 mit 30 Bilder/Sek.

 

- Die Dreharbeiten dauerten fast ein Jahr

 

- Drehorte in mehr als 20 Ländern, darunter Frankreich, Deutschland, Kanada, Israel, Norwegen, Schweiz, Peru, Tahiti, Kenia u.v.m.

 

- Man schätzt, dass den Film bisher ca. 28 Millionen Menschen in der 70mm Fassung gesehen haben.

 

Wer weiß den Titel?

 

8th_festival_logo_narrow.jpg

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@RF-Musiker:

 

Obwohl nur die beiden ersten Todd-AO-Spielfilme in 30B/s-Versionen gedreht wurden (AROUND THE WORLD entstand 1956 bereits doppelt in 24+30 B/s), wollte man sich vermutlich den Weg nicht verbauen, diese Filme wiederaufzuführen. Auch die kurzen "Demofilme" entstanden in 30B/s.

 

Neben der von Klaus Peter Weber beschriebenen Riemenumlegerei gab es wohl auch eine "Ein-Schalter-Lösung" bei DP70, die auf dieser Seite zu sehen ist: Switch

 

Schade, daß sich 70mm mit 30fps nicht durchgesetzt hat, ich denke immer noch mit Begeisterung an den "Cinespace 70"-Demofilm...

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